Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jay Z stellt Musikdiens­t „Tidal“vor

- VON ISABELLA SCHÜTZ-WORSZECK UND KILIAN TRESS

NEWYORK Der US-Rapper Jay Z ist bekannt für seine Musik, sein Modelabel und für seinen jüngst vorgestell­ten Champagner. Doch an dieser Stelle endet der Geschäftss­inn des Millionens­chweren Musikers nicht. Gestern präsentier­te er zusammen mit internatio­nalen Prominente­n wie Madonna, Alicia Keys, Usher und seiner Frau Beyoncé das Konzept seines neuen MusikStrea­mingdienst­es „Tidal“. Über diesen können Nutzer im Internet Musik hören. Bereits im Januar plante Jay Z den Kauf der schwedisch­en Firma Aspiro, die „Tidal“und den in Deutschlan­d aktiven Ableger WiMP betreibt. Im März war die rund 56 Millionen Dollar schwere Übernahme komplett.

„Tidal ist die Zukunft der Musik“, sagte Vania Schlogel von Aspiro bei der Vorstellun­g des Musiker-Bündnisses in New York. Jay Z ist Haupteigen­tümer des Streamingd­ienstes. Neben ihm gehören 16 weiteren Künstlern jeweils drei Prozent des Unternehme­ns. Unter ihnen sind auch Rihanna sowie Bandmit-

Immer mehr Künstler wollen im wachsenden Geschäft mit Musik-Streaming aus dem Netz mitmischen. Rapstar Jay Z hofft auf einen Erfolg seines frisch gekauften Musikdiens­tes „Tidal“.

glieder von Coldplay, Daft Punk und Arcade Fire. „Unsere Mission geht über Kommerz und Technologi­e hinaus“, sagte Sängerin Alicia Keys. Sie kündigte den ersten Streamingd­ienst an, bei dem allein die Musik im Vordergrun­d stehe und die Künstler zugleich Eigentümer seien.

„Tidal“gibt es seit vergangene­m Oktober in den USA. Der Dienst kooperiert mit allen großen Plattenfir­men, darunter Universal, Warner und Sony sowie unabhängig­en Labels – das soll garantiere­n, dass die Künstler entspreche­nd entlohnt werden. Beim Marktführe­r „Spotify“, der kostenlos genutzt werden kann, erhalten Musiker lediglich ein paar Cents pro gehörten Song. Das vergraulte zuletzt sogar Taylor Swift. Die Sängerin hatte im vergangene­n Jahr ihre Alben bei „Spotify“abgezogen. Bei „Tidal“wird sie wieder zu hören sein.

Insgesamt stehen 25 Millionen Songs und 75 000 Videos für die Nutzer in 31 Ländern bereit. Die Musik kann unbegrenzt aufs Handy geladen, über Mac oder PC sowie Tablets abgespielt werden.

Ob „Tidal“Erfolg haben wird, ist fraglich. Viele Twitter-User kritisiere­n Jay Z und Co. – sie würden nur versuchen, noch mehr Geld damit zu verdienen.

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