Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

VfB Stuttgart schöpft Hoffnung im Abstiegska­mpf

- VON MARCO MADER

STUTTGART (sid) Martin Harnik stürmte nach dem Schlusspfi­ff auf Daniel Ginczek los und schloss den Matchwinne­r des VfB Stuttgart überglückl­ich in die Arme. Den Schwaben war dank eines Doppelpack­s von Ginczek (70. und 90.+1) beim 3:2 (1:0)-Erfolg gegen Werder Bremen ein Befreiungs­schlag im Abstiegska­mpf der Bundesliga geglückt und Harnik einfach nur erleichter­t.

Der frühere Bremer hatte zunächst zwei herausrage­nde Möglichkei­ten fast schon slapstikar­tig vergeben und dann wegen wiederholt­en Foulspiels auch noch GelbRot gesehen. Jannik Vestergaar­d (86.) glich für Bremen in Überzahl aus und Harnik sah sich schon als Sündenbock. Doch Ginczek schoss den VfB mit seinem zweiten Treffer zum dritten Heimsieg der Saison und erstmals seit dem 19. Spieltag weg vom Tabellenen­de. „Was tun die Spieler uns an, dass sie die Chancen nicht nutzen?“, fragte VfBCoach Huub Stevens nach der Achterbahn­fahrt der Gefühle.

Stuttgart liegt jetzt nur noch einen Punkt hinter dem Relegation­srang. „Das war sehr wichtig für den Kopf“, sagte VfB-Torhüter Sven Ulreich bei Sky. „Das ist ein unbeschrei­bliches Gefühl, wir haben ein riesen Spiel gemacht“, sagte Doppeltors­chütze Ginczek.

Christian Gentner brachte die auch spielerisc­h überzeugen­den Gastgeber vor 51.330 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena in Führung (15.). Der eingewechs­elte Davie Selke glich mit seinem siebten Saisontor (50.) zwischenze­itlich aus. Dann wurde es dramatisch, doch am Ende jubelte der VfB und Bremen hatte den Sprung auf den möglichen EuropaLeag­ue-Startplatz sieben verpasst.

Weltmeiste­r Sami Khedira hatte seinen Ex-Klub vor dem Spiel per Grußbotsch­aft getreu dem Motto „Mir schaffen das“via Videoleinw­and heiß gemacht. Die VfB-Fans legten nach, vergriffen sich dabei aber in der Wahl der Mittel, als sie die Cannstatte­r Kurve mit bengalisch­en Feuern und Rauchtöpfe­n nahezu komplett einnebelte­n.

Stuttgart begann ähnlich engagiert und setzte Bremen sofort unter Druck. In der Stuttgarte­r Abwehr stand Nationalsp­ieler Antonio Rüdiger, der nach seiner Knie-Operation erstmals seit Anfang Dezember wieder zur Verfügung stand.

„Was tun die Spieler uns an, dass sie die Chancen nicht nutzen?“

Huub Stevens

Stuttgarts Trainer

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