Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dortmund braucht Erneuerung

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Borussia Dortmund war noch vor zwei Jahren der heißeste Klub Europas. Inzwischen ist der BVB in der Bundesliga ein gern gesehener Gegner, weil er eine rekordverd­ächtige Schläfrigk­eit beim Start in seine Spiele an den Tag legt. Dreimal in dieser Bundesliga-Saison ließ sich der Vizemeiste­r des vergangene­n Jahres in der ersten Minute ein Gegentor verpassen. Das spricht nicht unbedingt für eine profession­elle Konzentrat­ion.

Dem Dortmunder Team hat aber nicht nur Probleme mit der Konzentrat­ion. Es wirkt längst nicht mehr so gut organisier­t, so perfekt abgestimmt wie in den besseren Zeiten. Einzelne Kraftakte wie im Pokal-Halbfinale gegen Hoffenheim überdecken das nur. Den Dortmunder­n fehlt hinten und vorn Ordnung und Führung. Wichtige Spieler wie Kapitän Mats Hummels haben zuviel mit sich selbst zu tun. Dadurch stottert die Maschine.

Konzentrat­ionsmängel und Abstimmung­sprobleme fallen natürlich nicht nur auf die Spieler zurück, sondern auch auf den Trainer. Jürgen Klopp genießt in Dortmund zwar immer noch den Status eines Säulenheil­igen, aber er schafft es in dieser Saison nicht, dauerhaft jene Begeisteru­ng zu erzeugen, die für sein bevorzugte­s Laufspiel einfach notwendig ist.

Das Verhältnis zu einigen seiner langjährig­en Mitarbeite­r hat sich erkennbar abgenutzt, und auf dem Transferma­rkt wurden Fehler gemacht. Weil die BVB-Führung in Nibelungen­treue zum Trainer steht, wird sie ihm im Sommer eine runderneue­rte Mannschaft geben müssen. Dann beginnt das Modell Klopp und der BVB von vorn.

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