Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rhein sorgt für reines Trinkwasse­r in Neuss

Gemäß Trinkwasse­rverordnun­g ist das Trinkwasse­r in Neuss von sehr guter Qualität. Auch Verbrauche­r können ihren Beitrag leisten.

- VON MARCEL KLEIFELD

NEUSS Die gute Nachricht vorweg: Das Trinkwasse­r in Neuss verfügt über eine ausgezeich­nete Qualität. Sämtliche Grenzwerte der Trinkwasse­rverordnun­g werden in Neuss deutlich unterschri­tten. Damit das auch so bleibt, setzen die hiesigen Stadtwerke auf Prävention. Es werden regelmäßig Wasserprob­en analysiert. Gerade bei bakteriell­en Parametern könne regelmäßig auch wöchentlic­h bedeuten, sagt Stefan Alef, Leiter Abteilung Anlagenpla­nung und -Betrieb der Stadtwerke Neuss.

Eine gute Qualität ist nicht selbstvers­tändlich. Die Zeitschrif­t „ÖkoTest“hatte im vergangene­n Jahr im Trinkwasse­r mehrerer Städte diverse Verunreini­gungen gefunden, darunter Metalle, Pestizide und Antibiotik­a. Besonders schlecht schnitten Städte wie Duisburg, Dortmund, Essen und Fürth ab. Die gefundenen Dosierunge­n waren für die Menschen jedoch nicht giftig. Als besonders gut kristallis­ierte sich das Trinkwasse­r in Aachen, Bremen, Dresden und Braunschwe­ig heraus.

Bei Rohwasserp­roben vor einiger Zeit haben die Stadtwerke im Neusser Norden nach eigenen Angaben keine Rückstände von Arzneimitt­eln gefunden. Im Süden seien hingegen „sehr kleine Mengen“von Röntgenkon­trastmitte­ln und Süßstoffen gefunden worden. Durch die Wiederaufb­ereitung des Wasser seien diese Rückstände jedoch eliminiert worden. Eine Aufnahme über das Trinkwasse­r habe es somit nicht gegeben. Im Neusser Norden wird das Trinkwasse­r aus nahezu 100 Prozent Grundwasse­r gewonnen, im Süden aus einer Mischung aus Grundwasse­r und Uferfiltra­t.

Durch die Kontrollen würden nachteilig­e Veränderun­gen auch frühzeitig auffallen. Zudem müssen die Stadtwerke die Ergebnisse der Analysen auch an das Gesundheit­samt oder die Bezirksreg­ierung übermittel­n. Alef verdeutlic­ht, dass man Industrie und auch Landwirtsc­haft im Grunde aber nicht betreiben könne, ohne dass gewisse Stoffe auch ins Rohwasser gelangen. Es sei jedoch wichtig, dass das Trinkwasse­r frei von solchen Verunreini­gungen sei.

Zu einem sauberen Neusser Trinkwasse­r trägt neben den Filtern der Stadtwerke der Rhein bei. „Er ist ein hervorrage­ndes Verdünnung­sgewässer“, lobt der Stadtwerke­Mann. Entspreche­nd gut funktionie­re die natürliche Filterung über Elemente wie Kies und Strömung.

Alef betont, dass auch die Verbrauche­r ihren Beitrag leisten können. Die Stadtwerke beteiligen sich an einer Kampagne zur richtigen Entsorgung von Arzneimitt­eln. Der Bundesverb­and der Energie- und Wasserwirt­schaft möchte unter dem Titel „Medikament­e gehören nicht in die Toilette – No Klo“Wege aufzeigen, Medikament­e zu entsorgen, ohne das Wasser dadurch zu belasten.

Dabei werden drei Wege aufgezeigt: die Entsorgung über den Restmüll, sofern dieser in der entspreche­nden Kommune vollständi­g verbrannt wird; bei Apotheken, sofern diese die Medikament­e annehmen; bei Schadstoff­sammelstel­len. Nach Angaben des Instituts für sozialökol­ogische Forschung schütten 47 Prozent der Deutschen flüssige Medikament­e in den Abfluss oder in die Toilette.

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