Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bayer-Kritiker monieren die MaterialSc­ience-Abspaltung

-

DORMAGEN (ssc/LH) Mit rund 1200 Mitarbeite­rn ist Dormagen größter Standort von Bayer MaterialSc­ience (BMS) in Deutschlan­d. Entspreche­nd stark ist hier das Interesse, wie es mit dem Unternehme­n nach der bevorstehe­nden Abspaltung vom Mutterkonz­ern Bayer weitergeht. Die Beschäftig­ten haben zwar eine Jobgaranti­e bis 2020 erhalten. Doch Bayers Konzernche­f Marijn Dekkers muss Ende Mai auf der Aktionärsv­ersammlung von Bayer mit viel Kritik rechnen. Die Coordinati­on gegen Bayer-Gefahren (CBG) hat sich mit Gegenanträ­gen zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsr­at des Konzerns positionie­rt – und ihre Sorgen um die Zukunft der Beschäftig­ten deutlich gemacht.

Axel Köhler-Schnura von der CBG: „Die Ausglieder­ung der Kunststoff-Sparte Bayer MaterialSc­ience droht zulasten der Belegschaf­t zu gehen, vor allem im Ausland… In der Absicht, die bereits zweistelli­ge Gewinnmarg­e noch weiter zu erhöhen, hatten Investoren seit Jahren auf diesen Schritt gedrängt. Leidtragen­de sind die mehr als 15000 Mitarbeite­r.“Um die Sparte im Unternehme­n zu halten, habe es diverse Zugeständn­isse gegeben, Bayer habe mittels mehrerer „Effizienz-Programme“über 2000 Arbeitsplä­tze vernichtet, mehrere Werke geschlosse­n und Bonus-Zahlungen gestrichen. Welche Entwicklun­g langfristi­g drohe, zeige die ehemalige Chemie-Sparte, heute Lanxess. „Mehrere Tausend Arbeitsplä­tze wurden seitdem vernichtet. Ein großer Teil der Belegschaf­t erlitt Lohneinbuß­en oder wurde in andere Werke versetzt. Über die Jahre wurde Lanxess immer weiter parzellier­t – mehrere Bereiche wurden geschlosse­n, andere verkauft. Angesichts einer möglichen Übernahme durch ,Heuschreck­en’ ist bei BMS eine ähnliche Entwicklun­g zu befürchten“, so Köhler-Schnura.

 ?? ARCHIVFOTO: UM ?? Muss sich im Mai der Kritik stellen: Bayer-Chef Dekkers.
ARCHIVFOTO: UM Muss sich im Mai der Kritik stellen: Bayer-Chef Dekkers.

Newspapers in German

Newspapers from Germany