Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Verwaltung ist gegen Straßenbeleuchtung per SMS
DORMAGEN Der Vorschlag der SPD, die Beleuchtung ausgewählter Straßen über eine Bedarfsanforderung per SMS zu steuern, wird bei der Stadtverwaltung skeptisch gesehen. In einem Beratungspapier für die Ratssitzung am 21. April (17.30 Uhr, Ratssaal) empfiehlt die Stadt die Ablehnung des Antrags, dessen Ziel die Senkung der Stromkosten ist. Vorbild ist Lemgo. Dort wird seit 2007 die Beleuchtung in bestimmten Straßen um 21 Uhr abgeschaltet; Bürger können das Licht aber per Anruf oder SMS für 15 Minuten selbst einschalten.
Die von Dormagens Kämmerer Kai Uffelmann vorgelegte Begründung gegen das sogenannte „Dial4light“- (Licht bei Anruf) Konzept umfasst zweieinhalb DIN A 4-Seiten. Einer der von Uffelmann angeführten Knackpunkte: Es sei zu befürchten, dass sich Bürgerinitiativen gegen eine Nachtabschaltung von Straßenlaternen bilden werden. Dies habe auch der Projektleiter von „Dial4light“aus langjährigen Erfahrungen bestätigt.
Ein anderer Aspekt: Nach den Berechnungen der Stadt sollen die Einsparungen durch die weitere Umrüstung auf LED-Beleuchtung größer sein als bei der Einführung von „Dial4light“. An Dormagener Straßen gibt es laut Stadt bereits mehr als 900 LED-Leuchten, Ende dieses Jahres sollen es rund 1100 sein. Der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung sei von 2006 bis 2014 um circa 50 Prozent gesenkt worden – jährliche Einsparung rund 370000 Euro.