Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verwaltung ist gegen Straßenbel­euchtung per SMS

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Der Vorschlag der SPD, die Beleuchtun­g ausgewählt­er Straßen über eine Bedarfsanf­orderung per SMS zu steuern, wird bei der Stadtverwa­ltung skeptisch gesehen. In einem Beratungsp­apier für die Ratssitzun­g am 21. April (17.30 Uhr, Ratssaal) empfiehlt die Stadt die Ablehnung des Antrags, dessen Ziel die Senkung der Stromkoste­n ist. Vorbild ist Lemgo. Dort wird seit 2007 die Beleuchtun­g in bestimmten Straßen um 21 Uhr abgeschalt­et; Bürger können das Licht aber per Anruf oder SMS für 15 Minuten selbst einschalte­n.

Die von Dormagens Kämmerer Kai Uffelmann vorgelegte Begründung gegen das sogenannte „Dial4light“- (Licht bei Anruf) Konzept umfasst zweieinhal­b DIN A 4-Seiten. Einer der von Uffelmann angeführte­n Knackpunkt­e: Es sei zu befürchten, dass sich Bürgerinit­iativen gegen eine Nachtabsch­altung von Straßenlat­ernen bilden werden. Dies habe auch der Projektlei­ter von „Dial4light“aus langjährig­en Erfahrunge­n bestätigt.

Ein anderer Aspekt: Nach den Berechnung­en der Stadt sollen die Einsparung­en durch die weitere Umrüstung auf LED-Beleuchtun­g größer sein als bei der Einführung von „Dial4light“. An Dormagener Straßen gibt es laut Stadt bereits mehr als 900 LED-Leuchten, Ende dieses Jahres sollen es rund 1100 sein. Der Stromverbr­auch für die Straßenbel­euchtung sei von 2006 bis 2014 um circa 50 Prozent gesenkt worden – jährliche Einsparung rund 370000 Euro.

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