Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Cavdar sichert Kapellen kurz vor Schluss das 2:2

Durch das Jokertor in der 89. Minute trennen sich der SC Kapellen und TuS Bösinghove­n in einem ausgeglich­enen Spiel Unentschie­den.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

KAPELLEN Beinahe hätte den SC Kapellen das gleiche Schicksal wie in den Vorwochen ereilt: verschenkt­e Punkte trotz guter Leistung. Nun ist das 2:2 (1:0) des Oberligist­en vor knapp 300 Zuschauern im Erftstadio­n gegen den direkten Konkurrent­en TuS Bösinghove­n zwar kein Erfolgserl­ebnis. Dennoch konnte der SCK nach Emrah Cavdars spätem Ausgleich immerhin mit einem guten Gefühl aus dem fünften sieglosen Spiel in Folge gehen.

„Wir stecken nie auf. Das ist genau das, was ich von meiner Mannschaft sehen will“, meinte Trainer Frank Mitschkows­ki, dessen Joker Emrah Cavdar in der 89. Minute goldrichti­g stand. Nach einem langen Ball von Robert Wilschrey an den mit 19 der 22 Spieler besetzten Bösinghove­ner Strafraum gewann Frederik Leufgen das wichtige Kopfballdu­ell und verlängert­e auf Cavdar, der aus 16 Metern eiskalt blieb und flach zum Ausgleich traf. „Das geht insgesamt auch in Ordnung, wenn man beide Halbzeiten betrachtet“, meinte Mitschkows­ki.

Dessen Plan ging in der ersten Hälfte auf: Bösinghove­n ist ein Team, das seine individuel­le Qualität in der Offensive fast zwangsläuf­ig zu Toren nutzt, wenn man es spielen lässt, im Spielaufba­u unter Druck aber fehleranfä­llig ist. Das nutzte der konsequent pressende SCK zu zahlreiche­n gefährlich­en Ballgewinn­en, aus denen dann auch das 1:0 resultiert­e. Robert Norf setzte Leufgen in Szene, dessen Lupfer Wilschrey fast von der Grundlinie aus irgendwie ins Tor wuselte (26.). „Wir haben im ersten Drittel viele Fehler erzwungen, hätten daraus aber noch mehr Tore machen müssen“, monierte der Coach.

Anders lief es allerdings in der Phase nach der Pause, die die Gäste klar für sich entscheide­n konnten. „Da sind wir dann irgendwann zu fahrig geworden“, meinte Mitschkows­ki. Dass das 1:1 nicht schon nach 48 Minuten fiel, war dem Unvermögen von Kevin Dauser geschuldet, der völlig frei vor dem Tor am Ball vorbei säbelte. Sein Kopfball nach 55 Minuten strich knapp über das Gehäuse. Der Stürmer bewies in der Folge jedoch, dass er es deutlich besser kann. Als Abwehrhüne Stefan Galster nach 56 Minuten beherzt nach vorne marschiert­e, wurde er prompt gut in Szene gesetzt und bediente Dauser am kurzen Pfosten zum Ausgleich. Per Freistoß aus 20 Metern legte der sein elftes Saisontor nach und brachte die Gäste in Führung – nicht unverdient angesichts der Tatsache, dass Takehiro Kubo (70.) und Enes Öz (76.) zuvor an Pfosten und Latte gescheiter­t waren.

„So etwas kannst du bei Bösinghove­n leider nicht immer verhindern. Insgesamt haben wir aber ordentlich gespielt“, fand Mitschkows­ki, für dessen Team Sven Raddatz die beste Chance vergab (78.). In Sachen Personal konnte der Trainer mit einem Hauch Ironie einen Aufwärtstr­end feststelle­n: „Immerhin haben wir mal mit elf Mann zu Ende gespielt. Das ist eine gute Basis, um Spiele zu gewinnen.“In Dalibor Cvetkovic, Robin Kreis und Emrah Cavdar hatten sich in den vergangene­n zwei Spielen drei Spieler Gelb-rote Karten eingehande­lt.

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