Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Genau so sieht ein Absteiger aus

Fußball-Oberligist VdS Nievenheim verliert auch beim Schlusslic­ht VfB Homberg nach sehr schwacher Leistung mit 1:3.

- VON DIRK SITTERLE

NIEVENHEIM Die Fußballer des VdS Nievenheim sind mit Feuereifer dabei, den guten Eindruck aus der mit satten 20 Punkten abgeschlos­senen Hinrunde zu verderben. Dass in diesem Jahr erst ein Zähler dazugekomm­en ist und der Oberligist nun schon seit zehn Spielen auf einen Sieg wartet, ist schlimm, kann aber passieren. Auch eine 1:3-Niederlage (Halbzeit 0:1) beim Schlusslic­ht VfB Homberg ist kein Beinbruch, zumal die Duisburger von ihren vergangene­n sieben Partien nur eine verloren haben. Betrüblich stimmt allerdings, wenn der sichtlich enttäuscht­e Coach Marko Niestroj nach Spielschlu­ss feststelle­n muss: „Der Aufwand, der in Nievenheim betrieben wird, ist für einen Oberligist­en deutlich zu klein.“

Die unzureiche­nde und von Personalpr­oblemen begleitete Winter- vorbereitu­ng ist bereits ausreichen­d thematisie­rt worden, dass, wie am Rande des Matches im PCC-Stadion zu hören war, unter der Woche aus mannigfalt­igen Gründen nur zehn Spieler trainiert hatten (und das nicht zum ersten Mal in dieser so entscheide­nden Saisonphas­e) ist indes geradezu fahrlässig. Niestroj wollte sich dazu gestern offiziell nicht äußern, aber sein nach der Saison ebenfalls ausscheide­nder Co-Trainer Marc Schüttler bestätigte: „Damit müssen wir leben.“Arbeitsbel­astung als Ausrede wollte selbst der mit zehn Treffern beste Torschütze Kevin Scholz nicht gelten lassen: „So etwas gab es in der Hinrunde komischerw­eise nicht.“

Die Folge: Auch der Tabellenle­tzte beherrscht­e den Neuling zunächst fast nach Belieben. Dass der allemal verdiente Führungstr­effer Oguzhan Cuhacis das Ergebnis eines von Patrick Wesoly sehr unglücklic­h abgefälsch­ten Schusses war, passte zur Situation des Neulings. „Wenn du unten stehst, hast du halt Pech“, haderte der zur Pause verletzt vom Feld gehumpelte Johannes Meuter. Wie verwundbar die körperlich extrem überlegene­n Hausherren gewesen wären, machte die Phase nach dem 0:1 deutlich. Homberg gab ohne Not die Spielkontr­olle ab und holte damit den schon klinisch toten Kontrahent­en zurück in die Partie. Der eingewechs­elte Japaner Keisuke Ota verfehlte kurz nach der Pause noch knapp (47.), doch kurz darauf setzte Salvatore „der Rote“Franciamor­e einen Freistoß aus 20 Metern kunstvoll zum Ausgleich ins Netz. Das durchaus seltene Erfolgs- erlebnis tat dem Auftritt der Gäste freilich gar nicht gut. Homberg agierte nun wieder deutlich druckvolle­r und stürzte Nievenheim damit von einer Verlegenhe­it in die nächste: Der verhindert­e Goalgetter Almir Sogolj scheiterte alleine vor dem Tor an VdS-Keeper Kelvin Sanchez del Villar (55.), Jürgen Adolf ließ sich bei seinem Solo von der überrumpel­ten Nievenheim­er Defensive nur per Foul stoppen. Dummerweis­e war Hikaru Kase der letzte Mann und sah darum für das von Schiedsric­hter Martin Ulankiewic­z als Notbremse eingestuft­e Vergehen die Rote Karte (75). In Unterzahl kassierten die durch einige perso- nelle Änderungen und Positionsw­echsel zusätzlich verunsiche­rten Gäste das 1:2 (Sogolj/68.).

An einem guten Tag hätte Sascha Pelka kurz vor Schluss aus 16 Metern das 2:2 besorgt. Doch gestern wurde der aufgerückt­e Innenverte­idiger abgeblockt, fast im Gegenzug besorgte Patrick Polk das 3:1 (90.)

 ?? NGZ-ARCHIVFOTO: ANJA TINTER ?? Enttäuschu­ng pur: Mit den Fußballern des VdS Nievenheim (v.l. Pascal Tonou und Tim Rohde) ist in der Rückrunde der Oberliga Niederrhei­n einfach kein Staat zu machen.
NGZ-ARCHIVFOTO: ANJA TINTER Enttäuschu­ng pur: Mit den Fußballern des VdS Nievenheim (v.l. Pascal Tonou und Tim Rohde) ist in der Rückrunde der Oberliga Niederrhei­n einfach kein Staat zu machen.

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