Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Zehn US-Polizisten nach brutaler Festnahme beurlaubt
SANBERNARDINO (dpa) Nur wenige Tage nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen unbewaffneten Schwarzen bestürzt ein neuer Fall von Polizeigewalt die USA. Nach der brutal wirkenden Festnahme eines 30-jährigen weißen Mannes in Kalifornien, die auf Video festgehalten wurde, ermittelt die Bundespolizei FBI gegen zehn Polizisten. Ihnen wird vorgeworfen, die Bürgerrechte des Mannes verletzt zu haben.
Die zehn Polizisten sollen den Mann nach einer Verfolgungsjagd im Bezirk San Bernardino zusammengeschlagen haben. Sie wurden zunächst beurlaubt. Laut Sheriff John McMahon wird der Vorfall untersucht. Die Echtheit der Aufnahmen wird in Medienberichten nicht angezweifelt.
Das Video soll am Donnerstag von einem Hubschrauber des Nachrichtensenders KNBC in einer ländlichen Region in der Nähe der Stadt Apple Valley aufgenommen worden sein. Vor der Festnahme soll der Mann mehr als drei Stunden lang mit einem Auto, dann mit einem gestohlenen Pferd vor den Beamten geflohen sein.
In Videoausschnitten sieht man die Festnahme, als der mutmaßliche Flüchtige vom Pferd fällt. Vergeblich versucht sich der Mann vor den Beamten zu verstecken, schließlich liegt er ausgestreckt auf dem Boden, verschränkt die Hände sogar auf dem Rücken. Dennoch traktieren ihn die herbeieilenden Polizisten mit einem Elektroschocker und treten und schlagen wiederholt auf ihn ein. Die Bilder zeigen, wie weitere Beamte dazustoßen. Gezielt treten sie dem am Boden liegenden Mann gegen den Kopf und in die Leistengegend.
Der Festgenommene sei wegen Verletzungen in einem Krankenhaus behandelt worden, so die Polizei. Der Mann wurde wegen mehrerer Vergehen, darunter Diebstahl, belangt. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft, könnte aber heute gegen eine Kaution von 100000 USDollar freigelassen werden.