Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Studiogast erzwingt Schweigemi­nute bei Jauch

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BERLIN (dpa) Ein Studiogast der Liveshow „Günther Jauch“hat in der ARD überrasche­nd eine Schweigemi­nute für die ertrunkene­n Flüchtling­e eingelegt. Vor Millionen Zuschauern sprang Aktivist Harald Höppner in der Talksendun­g am Sonntagabe­nd überrasche­nd vom Sitz auf, als Jauch ihn gerade in der ersten Reihe interviewt­e.

Höppner lief auf die Bühne und wandte sich ans Publikum: „Ich möchte wirklich jetzt auch mal die Chance ergreifen, diesen Menschen ein Gedenken zu schenken, indem ich Sie bitte, eine Gedenkminu­te dafür einzulegen.“Publikum und Talkgäste kamen der Aufforderu­ng nach. Der überrumpel­te Talkmaster blieb verdutzt in der Zuschauerr­eihe sitzen. Während sich die Talkgäste und Zuschauer im Studio bereits zur Gedenkminu­te erhoben, fasste Jauch den Gast behutsam am Arm. „Ich würde trotzdem gerne, bei allem Gedenken . . .“, setzte der Fernsehman­n an und versuchte, den Gast zu unterbrech­en. Der sichtlich angespannt­e Höppner blieb hartnäckig: „Man sollte in Deutschlan­d eine Minute Zeit haben, um diesen Menschen zu gedenken.“

Knapp 4,3 Millionen Menschen verfolgen die Sendung vor dem Fernseher. Nach ein paar Sekunden sagte Jauch dem Gast, der, offensicht­lich zum Abmessen der Minute, auf das Zifferblat­t seiner Uhr sah: „Sie müssen nicht auf die Uhr gucken.“Nach 37 Sekunden brach der Moderator

die Aktion ab.

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FOTO: IMAGO Harald Höppner, der privat mit seinem Boot Flüchtling­e retten will, als Gast bei Günther Jauch.

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