Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt: 80 Prozent der Waldwege in Ordnung

Bürger beklagen den schlechten Zustand der Waldwege nach dem Sturm „Ela“. Laut Stadt wurde der größte Teil schon wiederherg­estellt.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Durch Aufräumarb­eiten nach dem Pfingststu­rm „Ela“wurden viele Wanderwege im Stadtwald zerstört. Längst sind noch nicht alle wiederherg­estellt – und das ärgert viele Spaziergän­ger, behauptet die SPD. „Aus allen Stadtteile­n werden wir von Bürgern über den schlechten Zustand der Waldwege informiert“, sagt Parteichef Daniel Rinkert: „Und wir wissen nicht, was wir den Leuten sagen sollen.“Rinkert hat die Stadtverwa­ltung daher dazu aufgeforde­rt, einen Plan vorzulegen: „Darin soll erläutert werden, welche Wege wann in Ordnung gebracht werden.“

Die Stadt sieht jedoch keinen Anlass zur Kritik. Nach Darstellun­gen aus dem Rathaus befindet sich die Forstverwa­ltung auf einem guten Weg: „Schon vor Ostern wurden die gravierend­sten Schäden behoben. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Fernwander- und Fernradwan­derwege gelegt“, erklärt Stadsprech­er Andreas Sterken. Etwa 80 Prozent der Hauptwande­rwege seien wiederherg­estellt worden. „Fast rollstuhlg­erecht, obwohl das im Wald nicht gefordert ist.“

Seit Dezember setzen die Wirtschaft­sbetriebe eine 53 000 Euro teure Spezialmas­chine ein, um das etwa 60 Kilometer lange Waldwege- netz auf Vordermann zu bringen. Zurzeit wird das Gerät jedoch nicht eingesetzt. „Wegen der trockenen Witterung kann das Bodenmater­ial beim Walzen nicht verdichtet werden“, begründet Stadtförst­er Frank Wadenpohl. Sobald es wieder regnet, könnten die Arbeiten mit der Maschine aber wieder aufgenomme­n werden. „Der einzige größere Einsatz betrifft noch einen Weg im Orkener ,Türling’, kurz vor der Erft. Er wird nach dem nächsten Regen instandges­etzt“, so Wadenpohl.

Weiterhin gesperrt bleibt der Waldweg, der die Kreisstraß­e 10 unterquert. „Diese Sperrung haben wir aber nicht zu verantwort­en, weil sie im Zusammenha­ng mit dem laufenden Straßenbau steht“, betont Sterken. Sobald die Arbeiten dort beendet seien, könne auch dieser Pfad wieder freigegebe­n werden. Sanierungs­bedürftig ist zudem ein Weg, der von Wevelingho­ven zur Schwarzen Brücke bei Kapellen verläuft – er soll laut Verwaltung vom Erftverban­d repariert werden.

Trotz der von der Stadt beschriebe­nen fortgeschr­ittenen Instandset­zung sind noch nicht alle Waldwege in einem Zustand, der für allgemeine Zufriedenh­eit sorgt – vor allem nicht an den Zufahrten zu beliebten Orten wie dem Wildfreige­hege. „Die grobkörnig­en und eckigen Steine, die überall herumliege­n, sind für Radfahrer nicht angenehm. Da können schnell die Reifen kaputtgehe­n“, beklagt etwa Frank Fabich, der gestern mit seiner Familie im Bend unterwegs war.

Gut voran kommt laut Stadtverwa­ltung auch die Wiederauff­orstung. „Wir waren neben Düsseldorf die ersten, die Fördermitt­el der Europäisch­en Union zur Wiederauff­orstung beantragt und sie vor Weihnachte­n bekommen haben“, sagt Rathausspr­echer Andreas Sterken: „Mit Hilfe dieser Mittel konnten bereits mehr als 95 Prozent der betroffene­n Flächen wieder mit Bäumen bepflanzt werden.“

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