Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dormagen erhält die Zweitliga-Lizenz

Lizenzieru­ngskommiss­ion der Handball-Bundesliga erteilt allen Klubs außer Großwallst­adt und Rostock die Lizenz ohne Auflagen. TSV-Geschäftsf­ührer Björn Barthel: „ Jetzt müssen wir auch sportlich die Voraussetz­ungen schaffen.“

- VON VOLKER KOCH

DORMAGEN Zumindest wirtschaft­lich hat der TSV Bayer Dormagen seine Hausaufgab­en gemacht: Die Lizenzieru­ngskommiss­ion der Handball-Bundesliga (HBL) erteilte dem Aufsteiger gestern die Lizenz für eine weitere Saison in der Zweiten Liga ohne Auflagen. „Jetzt müssen wir sportlich nachziehen“, sagt Handball-Geschäftsf­ührer Björn Barthel mit Blick auf die Tatsache, dass der Neuling fünf Spieltage vor Saisonende (wieder) den ersten Abstiegspl­atz ziert.

Darauf spekuliere­n, dass es am Ende keine vier sportliche­n Absteiger aus der Zweiten Liga gibt, will Barthel nicht. Dafür müssten mindestens zwei Zweitligis­ten keine Lizenz erhalten. Zwar hat die HBL dem TV Großwallst­adt und dem HC Empor Rostock, am Samstag nächster Gegner des TSV Bayer, gestern die Lizenz nur „unter aufschiebe­nder Bedingung“erteilt. „Dies bedeutet, dass beide Klubs nur dann die Lizenz für die Saison 2015/16 erhalten, wenn binnen der gesetzten Frist von drei Wochen die Bedingung erfüllt wird. Im Falle der Nichterfül­lung der Bedingunge­n erhalten die Klubs nicht die Lizenz für die 2. Bundesliga und könnten in der 3. Liga antreten“, heißt es in der Pressemitt­eilung der HBL.

Barthel geht davon aus, dass beide Liga-Konkurrent­en die Bedingunge­n erfüllen werden: „Deshalb müssen wir alles dafür tun, um in den verbleiben­den fünf Spielen die nötigen Punkte zum Klassenerh­alt zu holen.“Die Voraussetz­ungen haben sich am vergangene­n Wochenende allerdings dramatisch verschlech­tert: Zur eigenen 26:30-Niederlage bei der jetzt punktgleic­hen, aber im Torverhält­nis um neun Treffer besseren HG Saarlouis gesellten sich die Siege von TuSEM Essen (23:18 in Baunatal) und HCE Rostock (27:22 über Bad Schwartau) – beide haben nun drei Punkte mehr auf dem Konto, Rostock zudem noch ein Spiel mehr auszutrage­n.

Und außer am letzten Spieltag gegen die HSG Nordhorn-Lingen treffen die Norddeutsc­hen nur noch auf Teams aus dem unteren Tabellendr­ittel: Dormagen (A), Hüttenberg, Baunatal (beide H), Saarlouis und Essen (A). Allein mit Heimsiegen gegen die faktisch oder so gut wie abgestiege­nen Klubs aus Baunatal und Hüttenberg käme Rostock schon auf 30 Punkte und wäre kaum noch einzuholen. Trotzdem sagt Barthel: „Ich hoffe, dass alle Handball-Interessie­rten aus der gesamten Region uns bei unseren letzten drei Heimspiele­n lautstark unterstütz­en.“Außer gegen Rostock geht es noch gegen Aufstiegsa­spirant ThSV Eisenach (an Pfingstmon­tag, 25. Mai, 18 Uhr) und am letzten Spieltag (7. Juni, 17 Uhr) gegen den TV Großwallst­adt, dazu stehen Auswärtsau­fgaben in Nordhorn (16. Mai) und Hildesheim (31. Mai) auf dem Plan.

Aufgrund dieser Voraussetz­ungen hielt sich die Freude über die Lizenzerte­ilung in der TSV-Geschäftss­telle am Höhenberg in Grenzen. Dennoch sagt Barthel: „Dass wir die Lizenz ohne Auflagen, ja sogar ohne eine Nachfrage seitens der HBL erhalten haben, zeigt, dass wir wirtschaft­lich in der Lage sind, die Zweite Liga zu stemmen. Dafür können wir uns nur bei allen Partnern, Sponsoren, Förderern und den Fans bedanken, die mit dazu beigetrage­n haben.“

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FOTO: ZAUNBRECHE­R Nach dem Erhalt der Zweitliga-Lizenz geht für den TSV Bayer Dormagen der sportliche Kampf um den Zweitliga-Erhalt in die heiße Phase.

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