Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Evonik will bei Zukäufen keine Abenteuer eingehen

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ESSEN (anh) Der Chemiekonz­ern Evonik will sich nicht in Übernahme-Abenteuer treiben lassen. „Wir werden einen kühlen Kopf bewahren“, sagte Konzernche­f Klaus Engel bei der Hauptversa­mmlung in der Grugahalle Essen. Ein Zukauf müsse „strategisc­h sinnvoll sein und unsere Rendite-Anforderun­gen erfüllen“. Es war erst die zweite Hauptversa­mmlung in der Geschichte des Unternehme­ns, da Evonik bis zum Börsengang 2013 nur zwei Eigentümer hatte. Heute hält die RAG-Stiftung noch knapp 68 Prozent, der Investor CVC 9,4 Prozent. StiftungsC­hef Werner Müller führte gestern als Aufsichtsr­ats-Chef Regie.

Engel hatte vor längerem angekündig­t, dass Evonik bei der Konsolidie­rung der Branche „nicht an der Seitenlini­e stehen“werde. Laut Branchenkr­eisen hat er ein Auge auf den niederländ­ischen Konkurren- ten DSM sowie die Schweizer Clariant geworfen. Die Kriegskass­e von Evonik ist gut gefüllt, der Konzern ist schuldenfr­ei.

Evonik habe sich 2014 in schwierige­m Umfeld gut entwickelt, sagte Engel. Nun sei die Trendwende geschafft. Im ersten Quartal 2015 hat der Konzern den Gewinn um satte 40 Prozent auf 640 Millionen Euro gesteigert – eins der besten Quartale seiner Geschichte. Engel bekräftigt­e gestern, dass es im Gesamtjahr 2,2 Milliarden Euro werden sollen.

Auch die Evonik-Aktie hat sich erholt. Nachdem sie lange unter dem Ausgabekur­s von 33 Euro gelegen hatte, hat sie zwischenze­itig 36 Euro überschrit­ten. Gestern notierte sie bei 33,50 Euro. Die Hauptversa­mmlung beschloss, für 2014 erneut einen Euro je Aktie zu zahlen. Die Dividenden­politik ziele auf Verlässlic­hkeit und Kontinuitä­t, so Engel.

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