Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Patent auf die Nietenhose: Die erste Jeans

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Der Goldrausch lockte Levi Strauss in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunder­ts in den Westen der USA. Wo Goldgräber die größten Schätze fanden, wollte auch der aus Franken stammende Kurzwarenh­ändler sein Glück suchen. Strauss’ Vater hatte als Kaufmann im deutschen Buttenheim seine Familie gerade so über Wasser halten können. Die beiden älteren Brüder waren als Erste der Familie nach Amerika ausgewande­rt. Nach dem Tod des Vaters entschied die Mutter, mit den jüngeren Kindern, darunter Levi, zu folgen. Die Familie fasste in New York Fuß, bis Levi mit den Goldgräber­n nach San Francisco zog. Dort lernte er den Schneider Jacob Davis kennen. Der hatte eine Methode entwickelt, die beliebten Arbeitshos­en aus blauer Baumwolle durch Nieten zu verstärken – vor allem an den Nähten gingen diese bei der hohen Beanspruch­ung durch die Goldgräber immer wieder kaputt. Davis hatte nicht genug Geld, um ein Patent anzumelden, Strauss schon. Am 20. Mai 1873 bekamen beide gemeinsam das Patent auf die erste Jeans. Allerdings nannten sie ihr Produkt noch etwas umständlic­h Waist Overall (an der Taille sitzender Overall). Erst ab 1960 nutzte auch das Unternehme­n Levi Strauss den längst üblichen Begriff „Jeans“. Zu diesem Zeitpunkt waren die ehemaligen Arbeitshos­en bereits salonfähig und zu einem der beliebtest­en Kleidungss­tücke weltweit geworden.

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