Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kita in Grefrath wird bis 2016 saniert

Die Verhandlun­gen über die Finanzieru­ng verzögerte­n den Neubau der Kita St. Stephanus für zwei Jahre. Jetzt steht der Finanz- und Zeitplan. In der Bauzeit ziehen die Kinder in ein Provisoriu­m im Pfarrgarte­n um.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

GREFRATH Im Kindergart­en St. Stephanus fiebern auch die Jüngsten dem Schützenfe­st am Wochenende entgegen. Ihr Umzug am Samstag, für den der Grenadier Wolfgang Mollenhaue­r der Einrichtun­g jetzt 20 besonders leichte Holzgewehr­e gespendet hat, eröffnet nämlich – und das schon zum 30. Mal – die Festtage der St.-Sebastianu­s-Bruderscha­ft. Doch größer als die Vorfreude auf den Umzug am Samstag ist die auf den Umzug im Sommer. Denn der macht den Weg frei für einen neuen Kindergart­en.

Der Neubau, der eigentlich vor allem ein Um- und Anbau ist, hat Jahre auf sich warten lassen. Grund waren zähe Verhandlun­gen zwischen der Stadt und dem erzbischöf­lichen Generalvik­ariat. Denn mit dem Projekt „Zukunft heute“hatte das Erzbistum schon vor Jahren festgelegt, in Grefrath nur noch einen dreigruppi­gen Kindergart­en vorhalten und damit auch finanziere­n zu wollen. Die Stadt allerdings, so beschreibt Pfarrer Michael Tewes den Konflikt, ging von einem größeren Bedarf aus und bestand auf einer Einrichtun­g mit vier Gruppen. „Die Verhandlun­gen verliefen friedlich, aber sie haben halt lange gedauert“, berichtet Tewes.

Architekt Richard Wichmann soll nun umsetzen, was beide Parteien verhandelt haben. Er baut einen Kindergart­en für vier Gruppen. Der muss zudem so hergericht­et wer- den, dass ein großer Anteil von Kindern unter drei Jahren dort aufgenomme­n und betreut werden kann. Diese Anforderun­g prägt das Raumkonzep­t genauso wie die Planung des Spielgelän­des, das am Reißbrett des Willicher Garten- und Landschaft­sarchitekt­enbüros Mueller und Partner neu entworfen wurde. Das sieht auch draußen einen sepa- raten Garten vor, wo die Kleinsten unter sich sein können.

Rund 1,6 Millionen Euro wird für das Bauvorhabe­n aufgewandt, zu dem allerdings auch die zwischenze­itliche Unterbring­ung der ganzen Kindergart­en-Mannschaft in einem Modulbau, wie Architekt Wichmann das Provisoriu­m nennt, hinzukommt. Dieser Komplex wird im Pfarrgarte­n entstehen. Die Idee, für etwa ein Jahr auf die Fläche am Gemeindeze­ntrum St. Stephanus zuzugreife­n, sei aus statischen Gründen nicht umzusetzen gewesen, sagt Tewes.

Ein völliger Kita-Neubau wird nicht nötig. Die Substanz des Hauses aus den 1970er Jahren sei so marode denn doch nicht. Es bekommt aber ein neues Dach, neue Böden und neue Sanitäranl­agen. Weil es allerdings zu klein ist, um die für die U-3-Betreuung zusätzlich benötigten Räume dort unterzubri­ngen, muss nicht nur um-, sondern auch angebaut werden.

„Wir sind froh, dass es endlich losgeht“, fasst Pastor Tewes auch die Meinung von Kirchenvor­stand und Erzieherin­nen zusammen. Baubeginn soll im Herbst sein, nachdem die Kita zu Beginn des neuen Kindergart­enjahres komplett geräumt worden ist. Reine Bauzeit sind nach Wichmanns Angaben neun Monate. „Das ist ehrgeizig“, sagt er mit Blick auf das Programm.

Für die Kinder der Kita St. Stephanus heißt das: Mindestens einmal startet ihr Schützenfe­stumzug nicht am Mergelsweg.

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NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Die Kindertage­seinrichtu­ng St. Stephanus wird um- und ausgebaut. Auch das Außenspiel­gelände wird dann so gestaltet, dass es für auch Kinder unter drei Jahren ein kleines Abenteuerl­and wird.

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