Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Pläne für das Jugendzent­rum in Vorst

Die Stadt steht mit einem Investor in Kontakt, der inklusives Wohnen und Jugendfrei­zeiteinric­htung unter einem Dach umsetzen möchte.

- VON RUDOLF BARNHOLT

VORST Die Vorster Jugendlich­en sollen endlich eine Jugendfrei­zeiteinric­htung bekommen, das steht fest. Unstrittig ist auch, dass das Gebäude auf dem westlichen Grundstück in der Ortsmitte von Vorst errichtet werden soll und dass die katholisch­e Kirchengem­einde die Trägerscha­ft übernimmt. Aber es gibt noch einige große Fragezeich­en: Wird die Stadt das Gebäude selber errichten lassen? Oder kommt ein Investor zum Zuge, der unter einem Dach die Jugendfrei­zeiteinric­htung und eine moderne Wohnform, etwa für Menschen mit und ohne Behinderun­g, umsetzt? Die Entscheidu­ng dürfte in wenigen Wochen gefällt werden.

Der Erste Beigeordne­te und Jugenddeze­rnent Sebastian Semmler erklärte im Jugendhilf­eausschuss: „Wir sind in Gesprächen mit einem potenziell­en Investor. Der hat Interesse, sich an der baulichen Lösung zu beteiligen.“Die Stadt sei von ihm gefragt worden, ob auf diesem Grundstück Inklusions-Wohnen denkbar wäre. Von der Grundstück­sgröße her sei dies möglich. „Bislang“, so Semmler, „haben zwei Gespräche mit dem möglichen Investor stattgefun­den.“Für die Stadt sei wichtig, „dass die Nutzung als Jugendfrei­zeiteinric­htung auf jeden Fall im Vordergrun­d steht, sie darf nicht als störend empfunden wer- den“. Menschen mit Handicap hätten dasselbe Ruhebedürf­nis wie andere Personen, erklärte der Dezernent und gab zu, dass er ein gewisses Konfliktpo­tenzial sieht.

Jugendamts­leiterin Ute Schnur erinnerte an das Anforderun­gsprofil: „Die Jugendfrei­zeiteinric­htung muss rund 120 Quadratmet­er groß sein und soll an 25 Stunden pro Woche geöffnet sein. Der Träger könne sich vorstellen, den Gedanken der Inklusion in die offene Jugendarbe­it hineinzutr­agen. So sollte die Küche des Jugendfrei­zeitzentru­ms möglicherw­eise so geplant werden, dass sie auch von Menschen mit körperlich­er Behinderun­g benutzt werden könnte. Semmler kündigte an, den potenziell­en Investor kurzfristi­g an- zuschreibe­n und ihn bitten, eine Stellungna­hme abzugeben, zu erklären, ob das Projekt noch interessan­t für ihn sei.

Nach NGZ-Recherchen hatte der Architekt Frank Opper den Kontakt zur Stadtverwa­ltung geknüpft. Gegenüber der NGZ erklärte er nur so viel: „Die Idee kommt nicht von mir, sie ist an mich herangetra­gen worden.“Noch sei nichts spruchreif. Fest stehe auch noch nicht, ob in dem Gebäude Menschen mit geistiger oder körperlich­er Behinderun­g oder Senioren wohnen könnten. Wohnen und Jugendzent­rum unter einem Dach, das erscheine ihm „ziemlich schwierig umsetzbar“.

Opper ließ auch offen, ob er als möglicher Investor auftreten wird. Fest steht, dass eine Entscheidu­ng bald getroffen werden muss. Falls das Jugendzent­rum ohne Wohnungen errichtet wird, würde die Stadt als Bauherrin auftreten und müsste sich einen Architekte­n suchen.

Das Raumkonzep­t, dass jetzt bei Enthaltung der CDU beschlosse­n wurde, beinhaltet einen 40 Quadratmet­er großen Gruppenrau­m, eine 25 Quadratmet­er große Küche, einen kleineren Gruppenrau­m, ein Büro, Besucherto­iletten sowie eine Abstellflä­che. Das Außengelän­de soll Platz bieten für eine Terrasse, einen Grillplatz, Stellplätz­e für Zweiräder und eine kleine Rasenfläch­e. Alles soll durch Zaun oder Hecke abgeschirm­t werden.

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