Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Udo Bartsch neuer SPD-Stadtverbands-Chef
Ohne Gegenkandidaten löste er den seit zehn Jahren als SPD-Chef amtierenden Albert Richter ab.
KORSCHENBROICH (S.M.) Um 19.29 Uhr stand bereits das Ergebnis fest: Udo Bartsch ist neuer Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes. Ohne Gegenkandidaten löste er den seit zehn Jahren als SPD-Chef amtierenden Albert Richter ab. Auf den 49Jährigen entfielen 22 Ja-Stimmen. Es gab eine Nein-Stimme und ein ungültiges Votum.
Udo Bartsch ist geschäftsführender Vorstand einer Wohnungsbaugenossenschaft. Mit seiner Frau und drei Kindern zog er 1997 nach Kleinenbroich. Der SPD gehört er seit 1994 an. Von 2007 bis 2015 war er Vorsitzender des Ortsvereins Kleinenbroich. Bartsch ist seit 2009 Mitglied des Kreistags und zählt inzwischen dort zur Führung der SPD-Fraktion.
Albert Richter begründete seinen Amtsverzicht in der Alten Schule damit, dass „ich Euch noch eine Neuwahl im Herbst ersparen will“. Er geht davon aus, dann Bürgermeister zu sein. „Es ist eine schwierige Ausgangslage, aber es ist machbar“, zeigte sich Richter zuversichtlich, dass er die Wahl um den Chefsessel im Rathaus gewinnen kann. Bartsch sieht in Richter den BürgermeisterKandidaten „mit dem größten Erfahrungsschatz und einer hohen Sachkompetenz“. Mit ersten konkreten Vorbereitungen für die Bürgermeisterwahl am 13. September will der Vorstand am 18. Juni beginnen. Was die Zusammenarbeit mit der CDU im Stadtrat angeht, versicherte auch der neue Vorsitzende die „Vertragstreue“der SPD.
Den Bürgermeister-Wahlkampf will die SPD unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten“führen. In den Vorjahren habe die SPD „gute Arbeit geleistet“, sagte Richter. Die Lösung beim Grundwasser, die Gestaltung der Sebastianusstraße und des Rathausvorplatzes nannte er ebenso als Aktiva der SPD wie die Förderung der U3-Betreu- ung, die barrierefreie Gestaltung von Fußwegen sowie der beiden Bahnhöfe in Korschenbroich und Kleinenbroich.
Was den Sportstätten-Entwicklungsplan und die Kritik an ihm an- geht, hat Richter einen klaren Standpunkt: „Es ist nicht finanzierbar und wir haben andere Prioritäten.“Richter zweifelt, „ob wir soviel Sportanlagen wirklich benötigen“. Einen solchen Plan für die Sportstätten nur bis 2020 fortzuschreiben, nannte er „illusionär“. Vorrang haben aus seiner Sicht Themen wie die weitere U3-Betreuung, aber auch die steigende Zahl von Flüchtlingen, mit der zu rechnen sei.
Zu Stellvertretern von Udo Bartsch wählten die Sozialdemokraten Barbara Romann (15 Ja, drei Nein, fünf Enthaltungen, eine ungültig) und Frank Dagemann (19 Ja, eine Nein, drei Enthaltungen, einmal ungültig). Nachfolger des seit zehn Jahren amtierenden Kassierers Ingo Müller wurde Marcel Knuppertz. Komplettiert wird der Vorstand durch Paul Jahny, Ulrich Afflerbach, Dietmar Ibach, Denis Teppler, Farial Nazari, Alisa Peternell, Stefan Schramke.