Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadtsportverband kritisiert den Sportstättenplan
KORSCHENBROICH (stef) Die Stadtverwaltung hat dem Sportausschuss die Fortschreibung des Sportstättenentwicklungsplans bis zum Jahr 2020 vorgelegt. Er berücksichtigt 16 Sporthallen, sechs Außenanlagen, das Hallenbad sowie neun weitere Sondersportanlagen. Das Zahlenwerk weist Strukturveränderungen aus, die den Sport beeinflussen werden. In den zurückliegenden 15 Jahren ist ein erheblicher Verlust von über 1600 Mitgliedern eingetreten, zwei Drittel davon betreffen die Altersgruppe zwischen 27 und 40 Jahren.
Kritik an dem Plan übt der Stadtsportverband (SSV). Der Dachverband für 33 Korschenbroicher Vereine stuft in einer ersten Stellungnahme den Planungshorizont als „zu kurz“ein. Ein Sportstättenentwicklungsplan müsse sich auf 15 bis 20 Jahre beziehen. Ebenso kritisch geht er mit den Bewertungsgrundlagen der Stadt um: So könne eine Belegungsdichte der Sportstätten durch Vereine nicht realistisch von 8 bis 22 Uhr betrachtet werden, sondern frühestens ab 15 Uhr.
Die von der Stadtverwaltung vergebenen Schulnoten für die Sportstätten stuft der Stadtsportverband des Öfteren im Schnitt eine Note schlechter ein. Darum kann der SSV der Empfehlung der Stadtverwaltung nach der Einrichtung einer zentralen Leichtathletikanlage folgen und gibt dem Vorhaben neben der Dauernutzung des zweiten Fußballplatzes in Neersbroich die höchste Priorität. Dem Umbau der Tennenplätze in Kleinenbroich und Korschenbroich zum Kunstrasen wird ebenfalls hohe Bedeutung beigemessen. Für die Beratungen in den Fraktionen forderte Dietmar Ibach (SPD) weitere Informationen unter anderem zu Nutzungszeiten ein. Martin Kresse (Grüne) bat bei der Prioritätenliste um Ergänzung einer Kostenschätzung.