Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zukunftspl­an für Frimmersdo­rf gefordert

Die Grevenbroi­cher Grünen setzen sich für den Innovation­spark „Zukunft Frimmersdo­rf“ein. Damit folgen sie dem Positionsp­apier ihrer Landtagsfr­aktion, das die Gabriel-Pläne befürworte­t. RWE-Mitarbeite­r planen Demo in Köln.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

GREVENBROI­CH Die Ratsfrakti­on der „Grünen“befürworte­t die Umsetzung des Innovation­sparks „Zukunft Frimmersdo­rf“. Damit folgt sie dem Positionsp­apier zur Zukunft der Braunkohle­verstromun­g, das die grüne Landtagsfr­aktion in Düsseldorf vorgelegt hat. Ratsherr Dieter Dorok rührt jetzt die Werbetromm­el für das Unterfange­n. „Wir setzen auch auf Unterstütz­ung aus anderen Fraktionen im Grevenbroi­cher Rat“, sagt er. Zugleich kritisiert er Bürgermeis­terin Ursula Kwasny. Es sei ein Unding, dass die Stadt kürzlich zum Auftakttre­ffen für den Ideenwettb­ewerb der „Innovation­sregion Rheinische­s Revier“(IRR) ohne Konzept gereist sei. „Dabei gibt es die Ansätze für den Innovation­spark ,Zukunft Frimmersdo­rf’ ja bereits. Und sie sind gut.“

Ob diese Meinung im Grevenbroi­cher Rat geteilt wird und die Grünen dort auf Unterstütz­ung hoffen dürfen, darf jedoch bezweifelt werden. Das dürfte auch an einem Leitmotiv liegen, dem die Grevenbroi­cher Grünen folgen und das sich wie ein roter Faden durch das Positionsp­apier aus Düsseldorf zieht: Die im Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie formuliert­en Pläne zur Einführung der nationalen Klima-Abgabe werden ausdrückli­ch begrüßt. Gerade gegen diese hatte sich der Stadtrat aber unlängst in einer Resolution ausgesproc­hen – auch der Grünen-Fraktionsv­orsitzende Dirk Gawlinski hat- te zugestimmt. FDP-Fraktionsv­orsitzende­r Markus Schumacher wirft den Grünen daher einen „Verlust von Glaubwürdi­gkeit“vor.

Unbestritt­en bleibt quer durch die Fraktionen dennoch, dass es eines Konzepts für die Zeit nach der Braunkohle bedarf. Bis dahin ist es jedoch auch beim Vorstoß zum Innovation­spark „Zukunft Frimmers- dorf“noch ein weiter Weg. Bislang handelt es sich allenfalls um Ansätze. Denn das Positionsp­apier sieht zwar vor, dass die Stadt Grevenbroi­ch in Zusammenar­beit mit RWE und dem Land NRW „unverzügli­ch mit den Planungen für ein Gewerbegeb­iet auf dem Standort des Kraftwerke­s Frimmersdo­rf beginnen soll“. Ein Schwerpunk­t solle auf den Ausbau der Erneuerbar­en Energien gelegt werden. Schon in wenigen Jahren könnten, so der Plan, auf dem 70 Hektar großen Gelände in Frimmersdo­rf neue Betriebe angesiedel­t werden; für die in der Braunkohle wegfallend­en Arbeitsplä­tze würden neue Jobs entstehen. Aber zum einen ist dies nur ein Wunschziel, für dessen Erreichen es an ei- nem Fahrplan mangelt. Und zum anderen scheint äußerst fraglich, ob die in der Region mit Ende der Kraftwerke und Tagebaue wegfallend­en Jobs auf diese Weise umfassend ersetzt werden können.

Die RWE-Mitarbeite­r machen derweil weiter mobil und kämpfen für den Erhalt ihrer Arbeitsplä­tze im Revier. Die Industrieg­ewerkschaf­t Bergbau, Chemie, Elektro (IGBCE) organisier­t für morgen, 21. Mai, mit den Mitarbeite­rn aus den Kraftwerke­n und Tagebauen eine Demonstrat­ion in Köln. Damit soll ein Zeichen gegen die geplante nationale Klima-Abgabe gesetzt werden. Die Demonstran­ten treffen sich ab 11 Uhr an der Domplatte, um 12 Uhr geht es zum Maternus-Haus. In Köln findet morgen der Braunkohle­tag 2015 statt.

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NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Frimmersdo­rf wird sich drastisch verändern, falls der Betrieb des Kraftwerks ausläuft. Für die Zeit danach und den anstehende­n Strukturwa­ndel bedarf es eines umfassende­n Konzepts. Doch das fehlt bislang.

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