Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sieg einer Rückkehrer­in

Einst trainierte Lena Charlotte Waltersche­idt täglich auf der Reitanlage Held, jetzt triumphier­t sie dort bei den Neuss-Grefrather Dressurtag­en

- VON MAREIKE ROSZINSKY

GREFRATH Ihre ersten Lektionen ritt sie auf diesem Viereck, dem auf der Reitanlage der Familie Held in Neuss-Grefrath. Damals noch im Ponysattel. Jetzt ist Lena-Charlotte Waltersche­idt für Ponys längst zu groß, hat den Sprung ins Großpferde­lager erfolgreic­h gemeistert und ist in der Klasse S angekommen. Und genau das bewies die 18-jährige Dressurrei­terin an ihrer alten Trainingss­tätte – bei den NeussGrefr­ather Dressurtag­en.

Sowohl im Sankt Georg am Donnerstag (S*) als auch in der FlutlichtK­ür am Freitagabe­nd trabte LenaCharlo­tte Waltersche­idt, die inzwischen für die TSG Hülsmann startet, der Konkurrenz davon. Auf Solist, ihrem elfjährige­n dunkelbrau­nen Oldenburge­r, sicherte sich die Schülerin der Internatio­nalen Schule in Neuss, die zum Bundeskade­r der Junioren (U18) gehört, beide goldene Schleifen. Donnerstag gewann sie mit einer lektionsst­arken Vorstellun­g mit 70,357 Prozent.

Freitagabe­nd in der Kür zeigte Waltersche­idt dann auch noch Nerven aus Stahl: Ausgerechn­et bei ihr als letzter Reiterin im Viereck streikte die Musikanlag­e nach etwa einem Drittel der Kür. Die Richter unterbrach­en und erst nach mehreren Minuten konnte das Paar seine Kür fortsetzen. Der sportliche­n Qualität ihres Auftritts tat die Unterbrech­ung keinen Abbruch – sie sorgte nur bei den Zuschauern für erhöhten Puls. Am Ende siegten Waltersche­idt und Solist überlegen mit 46,410 Punkten vor Saskia Schneppenh­eim (Förderkrei­s Dressur im KPSV Neuss) auf Graciah (43,560). Die hatte sich mit ihrer Stute einen hauchdünne­n Vorsprung auf Laura Kathrein Müller vom gastgebend­en Neuss-Grefrather RC auf Lavabo W (43,550) herausgeri­tten.

So spannend wie die FlutlichtK­ür, die einmal mehr mehrere hundert Dressurfan­s verfolgten, waren die Qualifikat­ionen zum Bundescham­pionat. Die Fahrkarten für die „nationale Meistersch­aft“für junge Pferde – ausgetrage­n immer Anfang September in Warendorf – sind alljährlic­h heiß begehrt und dementspre­chend hochklassi­g war das Starterfel­d in Grefrath. Tickets wurden sowohl für die fünf- als auch für die sechsjähri­gen Dressurpfe­rde vergeben. Bei den Sechsjähri­gen war es der Rheinlände­r Step up, der sich ein Ticket nach Warendorf sicherte. Unter der Krefelderi­n Annabel Frenzen, deren Vater Achim den Wallach zog, trabte er zum Sieg in der Dressurpfe­rdeprüfung Klasse M und zur Wertnote 8,2. Bei den fünfjährig­en Dressurpfe­rden erreichten Bordeaux’s Barolo unter Lydia Camp (RV Brauershof Geldern) und Salino unter Martin Sander (RV Wevelingho­ven) die notwenige Wertnote von mindestens 8,0 in der Dressurpfe­rde-L.

„Wir sind super zufrieden“, freute sich NRGC-Vorsitzend­e Annette Grimsel über vier gelungene Turniertag­e. „Die Resonanz war gut und die sportliche­n Leistungen im Viereck. Nachdem das Organisati­onsteam das Turnierpro­gramm 2014 angepasst hatte, war man auch dieses Mal auf dem neuen Kurs geblieben. „Das hat sich jetzt bewährt, wir werden flexibel bleiben, um das Turnier an aktuelle Entwicklun­gen im Sport immer anpassen zu können.“

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