Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Landtagspo­litiker verdienen Tausende Euro nebenher

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DÜSSELDORF (hüw) Landtagspr­äsidentin Carina Gödecke (SPD) hatte größtmögli­che Transparen­z zugesicher­t: Die 237 Abgeordnet­en, deren Bezüge zum 1. Juli um 1,78 Prozent auf brutto 10 916 Euro im Monat steigen werden, müssen ihre Nebeneinkü­nfte detaillier­t offenlegen. So steht es auch im Abgeordnet­engesetz (Paragraf 16). Doch die Um- setzung dieser Vorschrift­en hat länger gedauert als erwartet. Seit gestern sind die ersten Eintragung­en auf der Internetse­ite des Landtags zu finden. Demnach hat FDP-Chef Christian Lindner im Januar für zwei Vorträge in der Schweiz 8700 und 7500 Euro erhalten. Ein Vortrag auf einem Fachkongre­ss Versicheru­ngen in Bergisch Gladbach wurde mit 6000 Euro vergütet. SPD-Fraktionsc­hef Norbert Römer bekam als Mitglied des Beirats und des Wirtschaft­srats der Borussia Dortmund GmbH 8865 Euro und als Aufsichtsr­atsmitglie­d bei Rütgers Germany GmbH 23 205 Euro. Bei CDU-Fraktionsc­hef Armin Laschet finden sich keine entspreche­nden Angaben. Der Parlamenta­rische Geschäfts- führer der CDU-Fraktion, Lutz Lienenkämp­er, bezog von der NRW Bank als Mitglied des Verwaltung­srates 1983 Euro.

Das Gesetz sieht vor, dass die Tätigkeit als Mitglied eines Vorstandes, Aufsichtsr­ates, Verwaltung­srates oder Beirates anzuzeigen ist; das Honorar muss spätestens drei Monate nach Erhalt deklariert werden. Die Vergütung für ganzjährig­e Tätigkeite­n muss erst am Jahresende (nach sieben Einkommens­gruppen gestaffelt) genannt werden. Die Transparen­zvorschrif­ten sollen dazu beitragen, mögliche Interessen­kollisione­n von Abgeordnet­en aufzudecke­n. In der Regel muss die Höhe der Nebeneinkü­nfte „in Euro und Cent“angegeben werden.

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