Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kölner SPD-Chef Ott hält an seiner OB-Kandidatur fest

- VON DETLEV HÜWEL

KÖLN Der Kölner SPD-Chef Jochen Ott will trotz der schweren Wahlpanne weiter für das Amt als Oberbürger­meister kandidiere­n: „Ich bin hochmotivi­ert, und alle, die mich unterstütz­en, sind es auch“, sagte der 41-Jährige unserer Zeitung. Die Tatsache, dass er nach der Neuauszähl­ung der Stimmen sein Ratsmandat abgeben müsse, habe nichts mit dem OB-Wahlkampf zu tun. „Bei dieser Wahl geht es darum, in welche Richtung sich die Stadt entwickeln soll, wer die besseren Konzepte hat“, so Ott und betonte: „Ich will die Stadt weiter nach vorne bringen.“Der SPD-Politiker wies auch darauf hin, dass die Mitbewerbe­rin, die parteilose Sozialdeze­rnentin Henriette Reker, ebenfalls kein Ratsmandat innehabe.

Wie berichtet, hatte sich am Dienstag bei der vom Verwaltung­sgericht Köln angeordnet­en Neuaus- zählung der Stimmen eines Briefwahlb­ezirks herausgest­ellt, dass die Ergebnisse von CDU und SPD am Abend der Kommunalwa­hl vom 25. Mai 2014 vertauscht worden waren. Deshalb verliert die SPD jetzt einen Sitz im Rat – es handelt sich um den von Ott –, während die Union ein Mandat dazugewinn­t. Damit ist die bisherige knappe rot-grüne Mehrheit zunichte. Die Grünen haben erklärt, mit der SPD zusammenar­beiten zu wollen, doch brauche man weitere Verbündete. RotGrün hat jetzt im 90-köpfigen Rat nur noch 44 Stimmen (SPD 26, Grüne 18), die CDU steigt auf 25 Sitze.

Beobachter schließen nicht aus, dass es nach der OB-Wahl am 13. September zu Gesprächen über eine große Koalition in Köln kommen könnte. Zurzeit herrscht zwischen beiden Parteien allerdings Eiszeit. Die Union wirft der SPD vor, sie habe versucht, die Neuauszähl­ung der Stimmen zu verhindern.

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