Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nach Köln fahren du musst

Morgen eröffnet in Köln eine einzigarti­ge Star-Wars-Ausstellun­g. Zum ersten Mal überhaupt werden 200 Exponate aus den Filmen in einem interaktiv­en Rundgang gezeigt, darunter die Originalfi­gur des legendären Jedimeiste­rs Yoda.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

KÖLN Star Wars ist, wenn erwachsene­n Männern der Atem stockt und ihnen die Kinnlade herunterfä­llt, nur weil eine große Gestalt schwer atmend in einem schwarzen Kostüm mit Maske und Umhang an ihnen vorbeimars­chiert. „Wenn Darth Vader kommt, fühlen sich starke Männer wieder wie Achtjährig­e“, sagte Comedian und Fan der Filmsaga Hennes Bender gestern bei der Vorstellun­g der Star-Wars-Ausstellun­g in Köln. „,Krieg der Sterne’ bricht das Eis zwischen den Generation­en“, findet Bender.

Zum ersten Mal überhaupt werden in Deutschlan­d ab morgen im Kölner Abenteuerm­useum Odysseum rund 200 Originalre­quisiten, Kostüme und Modelle aus den bislang erschienen­en sechs Filmen des Weltraum-Epos in einer mehrmonati­gen Dauerausst­ellung gezeigt. Darunter befinden sich unter anderem der Bikini, den Carri Fisher als Prinzessin Leia in „Rückkehr der Jediritter“trug, die Augen des wabbeligen Verbrecher­bosses „Jabba the Hutt“und der in Carbonit-Eis eingefrore­ne Schmuggler Han Solo, gespielt von Harrison Ford. Auch der „Podracer“, mit dem der junge Ana- kin Skywalker in Episode I durch die Wüste raste, ist in Originalgr­öße zu sehen. Ausgestell­t wird auch das haarige Kostüm, in das Peter Mayhew als Wookie Chewbacca schlüpfen musste. Als ein besonderer Höhepunkt gilt die Originalfi­lmfigur aus der Ursprungst­rilogie von Jedimeiste­r Yoda. Sein grammatika­lisch nicht immer ganz korrekter Satzbau ist längst in die Filmgeschi­chte eingegange­n. Zu Yodas berühmtest­en Zitaten gehören etwa: „Immer zu zweit sie sind. Keiner mehr, keiner weniger. Ein Meister und sein Schüler“und „Der Auserwählt­e er wirklich sein mag. Trotzdem, große Gefahr ich befürchte durch seine Ausbildung“.

Die Verantwort­lichen legen größten Wert darauf, dass wirklich alles aus den Filmen stammt und nichts nachgebaut worden ist. „Das ist wirklich phänomenal und einzigarti­g“, so Andreas Waschk, Geschäftsf­ührer des Odysseums.

Parallel zu den Ausstellun­gsstücken liefern „Making of“-Filmaussch­nitte Hintergrun­dinformati­onen über die Entwicklun­g der legendären Filmfigure­n. Die Videos zeigen zudem, wie etwa Luke Skywalker, Boba Fett oder Chewbacca zu dem wurden, was sie sind. So wird zum Beispiel

erklärt, dass Darth Vaders Aussehen eher zufällig zustande kam: In der ersten Version des Kostüms wurde genommen, was der Requisiten­schrank gerade hergab – und das waren unter anderem ein deutscher Armeehelm aus dem Zweiten Weltkrieg und eine Gasmaske. Beides ist ebenfalls in Köln zu sehen. Die Ausstellun­g gilt als unersätzli­ch und soll mit rund 50 Millionen Euro versichert sein.

Neben den Exponaten sollen aber vor allem die Besucher im Zentrum der Schau stehen. In einem interaktiv­en Rundgang werden die Fans mittels neuester Technik tief in das Star-Wars-Universum hineingezo­gen. „Die Ausstellun­g soll mehr sein als eine reine Ausstellun­g“, erklärt Waschk. „Der Besucher soll sich auf eine Suche nach sich selbst begeben, nach seiner Identität.“Das Konzept der Schau, das von Wissenscha­ftlern mitentworf­en wurde, ermögliche einen völlig neuen Blickwinke­l auf die beliebten Star-WarsCharak­tere, verspricht auch einer der Gestalter, Jacques-André Dupont. „Wir lernen ihre Identität viel besser kennen und dadurch auch unsere eigene“, sagt er.

Damit das gelingt, erhält man am Eingang einen Audioguide und einen Armreifen, ein sogenannte­s Identitäts­band. Vor zehn interaktiv­en Anlaufpunk­ten wird man während des Rundgangs aufgeforde­rt, Entscheidu­ngen zu treffen. So wird man etwa vor die Wahl gestellt, ob man dem finsteren Imperator folgt oder sich lieber der Rebellion anschließt. Das Identitäts­band speichert alles. „Es geht um Gut und Böse – letztlich muss man sich für eine Seite entscheide­n“, erklärt Andreas Waschk. Am Ende des Rundgangs bekommt jeder, der mitgemacht hat, einen virtuelles Abbild, einen sogenannte­n Avatar, ausgestell­t, der seiner Persönlich­keit im StarWars-Universum entspreche­n würde. Videos von der Ausstellun­g auf rp-online.de/star-wars

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FOTOS: DPA, LUCASFILM (4) Yodas grammatika­lisch nicht ganz korrekter Satzbau ist in die Filmgeschi­chte eingegange­n.
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Originalko­stüme von Boba Fett (links) und einem Stormtroop­er sind ausgestell­t.
 ??  ?? Die Kostüme von Chewbacca, Han Solo, Prinzessin Leia und Lando Calrissian (von links).
Die Kostüme von Chewbacca, Han Solo, Prinzessin Leia und Lando Calrissian (von links).
 ??  ?? Darth Vader hat den meisten Platz aller Figuren in der Ausstellun­g.
Darth Vader hat den meisten Platz aller Figuren in der Ausstellun­g.
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Dieses Sternzerst­örer-Modell war in den Filmen zu sehen.
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