Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Grefrath beendet königslose Zeit
Die Festtage der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft haben mit Reinhold Welter einen strahlenden Mittelpunkt. Zwei Bewerber für das Vogelschießen.
GREFRATH (-nau) In Grefrath ist die Vorfreude groß auf ein ganz normales Schützenfest. Mit einem Schützenkönig (im Vorjahr hatte es keinen gegeben), einem Vogelschießen, zu dem mindestens zwei Bewerber antreten werden – und hoffentlich ohne Sturm. Im Vorjahr hatte Pfingststurm „Ela“nicht nur die Festfolge durcheinander gewirbelt, sondern auch den Maibaum beschädigt. Aber dank der Initiative der Züge „Mer send se“und „Frischlinge“, die mit dem Regimentsbläserfanfarenkorps Neuss-Reuschen- berg ein Benefiz-Konzert auf die Beine stellten und 5100 Euro einspielten, war auch dieses Problem beherrschbar.
Das Spendengeld wurd beim Tanz in den Mai übergeben, bei dem traditionell der Schützenkönig in sein Amt eingeführt wird. Wenn einer da ist. In diesem Jahr war das so, denn Reinhold Welter, der als Reinhold I. im Königsregister geführt wird, wollte unbedingt in diesem Jahr den Thron besteigen und genau 50 Jahre nach seinem Vater Hans-Günter Welter die St.-Sebastianus-Schüt- zenbruderschaft repräsentieren. Dazu konnte er im Vorjahr mit dem 65. Schuss zwei Mitbewerber überwinden – bevor „Ela“losbrach. Seine Regierungszeit endet mit dem Königsball am Dienstag, 27. Mai, doch sein Nachfolger soll schon am Tag zuvor ermittelt werden. Die Nachfolger von Bruderschaftsprinz Daniel Pangritz und Schülerprinz Tom Schäfer werden sogar schon am Samstag ausgeschossen.
1971 begann der heute 50-jährige König seine Schützenlaufbahn als Edelknabe. 1976 gründete er mit Freunden den Jägerzug „Gebrüder Blattschuss“, in dem er schon sechs Mal Zugkönig war und den er als Jägerkönig im Jahr 1994 schon einmal zum Königszug machte – zumindest auf Korpsebene. Nun stellt der Zug mit Reinhold Welter zum ersten Mal in der Zuggeschichte sogar den Schützenkönig der Bruderschaft.
Neben den Bällen, Paraden und Wettkämpfen ist auch der Frühschoppen am Sonntag zu den Highlights des viertägigen Festes zu zählen. Dann wird Präsident Reiner Kivelitz Schützen und Jubiläumszüge auszeichnen. Zum Beispiel Günter Schäfer und Gerd Sauermann, die seit 60 Jahren aktiv sind.