Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt plant neue Veranstalt­ungshalle

Die Millionen-teure Sanierung der Aula des BvA-Gymnasiums soll gespart werden. Der Bedarf für eine Halle für tausend Besucher wird gesehen. Gesucht wird jetzt ein Investor, der auch Betreiber ist. Die „Kulle“ist (noch) nicht in Gefahr.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Gestern Abend wurden die Mitglieder des Eigenbetri­ebsAusschu­sses über die Pläne der Stadt informiert. Da lag für sie noch eine Unterlage auf dem Tisch, in der über den Einsatz eines Projektste­uerers bei Bau- oder Sanierungs­vorhaben entschiede­n werden sollte. Darunter für die Sanierung der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums. Daraus soll nach aktuellen Plänen der Verwaltung aber doch nichts werden. Anstatt dort weit über anderthalb Millionen Euro zu investiere­n, soll es stattdesse­n eine neue Veranstalt­ungshalle geben. „Wir suchen einen Kooperatio­nspartner“, sagt Erster Beigeordne­ter Kai Uffelmann. Einen Experten auf diesem Gebiet, der nicht nur baut, sondern die Stätte auch betreibt. „Wir sondieren bereits den Markt. Für eine Größenordn­ung von tausend Besuchern gibt es Bedarf“, sagt Uffelmann, der ein Investitio­nsvolumen von zehn Millionen Euro für realistisc­h hält. Vorbild ist die Medio.Rhein.Erft-Halle in Bergheim.

Das Thema an sich ist nicht neu. Im Februar vergangene­n Jahres lag der Stadt die Anfrage eines Investors vor, der einen Standort für eine „Eventhalle“mit tausend Plätzen suchte. Ein türkischer Geschäftsm­ann plante die Errichtung einer „Hochzeitsh­alle“, in der auch Beschneidu­ngsfeste gefeiert werden sollten. Der damalige Bürgermeis­ter Peter-Olaf Hoffmann begrüßte im Grundsatz eine Halle in dieser Größenordn­ung, weil dafür in Dormagen ein Bedarf bestehe. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Das aktuelle Modell, das von der Rathausspi­tze favorisier­t wird, sieht so aus: Die Stadt würde in eine solche Halle als Ankermiete­r gehen und dort Zeiten und Plätze „für unser Kulturprog­ramm reserviere­n. Wir wollen unser Kulturprog­ramm ausweiten. Das schaffen wir aber nicht alleine“. Alle größeren Veran- staltungen von Schützen, Karnevalis­ten und von anderen Kulturscha­ffenden könnten dort ebenso stattfinde­n. Dafür seien weder BvA-Aula noch die TSV-Halle letztlich gut geeignet. Einen Standort gibt es laut Uffelmann noch nicht, „Top West würde sich sicherlich aufdrängen“.

Dass eine Halle nach dem Vorbild von Bergheim längst überfällig ist, macht der Erste Beigeordne­te an diesem Beispiel deutlich: „Jahr für Jahr feiern Dormagener Abiturien- ten in Köln oder Düsseldorf, weil sie hier keinen Veranstalt­ungsort finden, und zahlen Mieten im fünfstelli­gen Bereich.“

Was bedeuten diese Pläne für die „Kulle“? „Das muss man zunächst getrennt betrachten“, so Uffelmann. „Ich glaube nicht, dass ein Betreiber Veranstalt­ungen zwischen 50 und 1000 Besuchern anbieten will.“Wenn doch? Eine Schließung der Kulturhall­e kann Uffelmann nicht ausschließ­en.

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FOTO: BM.CULTURA Die „Medio.Rhein-Erft“-Halle in Bergheim ist laut Erstem Beigeordne­ten Kai Uffelmann in ihrer Größe ein Vorbild für Dormagen. Sie bietet im größeren der beiden Säle Platz für tausend Besucher.

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