Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt plant neue Veranstaltungshalle
Die Millionen-teure Sanierung der Aula des BvA-Gymnasiums soll gespart werden. Der Bedarf für eine Halle für tausend Besucher wird gesehen. Gesucht wird jetzt ein Investor, der auch Betreiber ist. Die „Kulle“ist (noch) nicht in Gefahr.
DORMAGEN Gestern Abend wurden die Mitglieder des EigenbetriebsAusschusses über die Pläne der Stadt informiert. Da lag für sie noch eine Unterlage auf dem Tisch, in der über den Einsatz eines Projektsteuerers bei Bau- oder Sanierungsvorhaben entschieden werden sollte. Darunter für die Sanierung der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums. Daraus soll nach aktuellen Plänen der Verwaltung aber doch nichts werden. Anstatt dort weit über anderthalb Millionen Euro zu investieren, soll es stattdessen eine neue Veranstaltungshalle geben. „Wir suchen einen Kooperationspartner“, sagt Erster Beigeordneter Kai Uffelmann. Einen Experten auf diesem Gebiet, der nicht nur baut, sondern die Stätte auch betreibt. „Wir sondieren bereits den Markt. Für eine Größenordnung von tausend Besuchern gibt es Bedarf“, sagt Uffelmann, der ein Investitionsvolumen von zehn Millionen Euro für realistisch hält. Vorbild ist die Medio.Rhein.Erft-Halle in Bergheim.
Das Thema an sich ist nicht neu. Im Februar vergangenen Jahres lag der Stadt die Anfrage eines Investors vor, der einen Standort für eine „Eventhalle“mit tausend Plätzen suchte. Ein türkischer Geschäftsmann plante die Errichtung einer „Hochzeitshalle“, in der auch Beschneidungsfeste gefeiert werden sollten. Der damalige Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann begrüßte im Grundsatz eine Halle in dieser Größenordnung, weil dafür in Dormagen ein Bedarf bestehe. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Das aktuelle Modell, das von der Rathausspitze favorisiert wird, sieht so aus: Die Stadt würde in eine solche Halle als Ankermieter gehen und dort Zeiten und Plätze „für unser Kulturprogramm reservieren. Wir wollen unser Kulturprogramm ausweiten. Das schaffen wir aber nicht alleine“. Alle größeren Veran- staltungen von Schützen, Karnevalisten und von anderen Kulturschaffenden könnten dort ebenso stattfinden. Dafür seien weder BvA-Aula noch die TSV-Halle letztlich gut geeignet. Einen Standort gibt es laut Uffelmann noch nicht, „Top West würde sich sicherlich aufdrängen“.
Dass eine Halle nach dem Vorbild von Bergheim längst überfällig ist, macht der Erste Beigeordnete an diesem Beispiel deutlich: „Jahr für Jahr feiern Dormagener Abiturien- ten in Köln oder Düsseldorf, weil sie hier keinen Veranstaltungsort finden, und zahlen Mieten im fünfstelligen Bereich.“
Was bedeuten diese Pläne für die „Kulle“? „Das muss man zunächst getrennt betrachten“, so Uffelmann. „Ich glaube nicht, dass ein Betreiber Veranstaltungen zwischen 50 und 1000 Besuchern anbieten will.“Wenn doch? Eine Schließung der Kulturhalle kann Uffelmann nicht ausschließen.