Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grundschul­lehrer in NRW bekommen 150 Euro mehr

- VON DETLEV HÜWEL

DÜSSELDORF Die von der Landesregi­erung und den Gewerkscha­ften vereinbart­e Besoldungs­anpassung für die aktiven Beamten und Pensionäre – 2,1 Prozent mehr ab Juni sowie 2,3 Prozent mehr ab August 2016 – wirkt sich unterschie­dlich aus. Das monatliche Gehalt eines Polizeiobe­rkommissar­s (A 10, 8. Stufe) steigt nach Angaben des NRW-Finanzmini­steriums ab Juni um 59 Euro auf 3192 Euro und 2016 um weitere 69 Euro. Ein Grundschul­lehrer (A12, 8. Stufe) mit Bezügen von 3792 Euro bekommt in diesem Jahr 71 Euro und im nächsten Jahr 79 Euro mehr – zusammen also 150 Euro.

Eine Studienrät­in (A 13, 8. Stufe) erhält ab Juni 4221 Euro; das sind 78 Euro mehr als bisher. Nächstes Jahr erfolgt ab August eine Aufstockun­g um 89 auf 4310 Euro. Für Richter (R1, 8. Stufe) gibt es jetzt 94 Euro mehr; das Gehalt steigt auf 5068 Euro in diesem und um 107 auf 5175 Euro im nächsten Jahr.

Wie berichtet, soll auch 2017 das Tarifergeb­nis auf die Beamten übertragen werden, aber wiederum mit einer Verzögerun­g von drei Monaten wie in diesem Jahr. Die Arbeitszei­t der Beamten bleibt unveränder­t bei 41Wochenst­unden (für Tarifbesch­äftigte beträgt sie 39,5 Stunden).

Nach Ministeriu­msangaben belastet die Besoldungs­runde die Lan- deskasse in diesem Jahr mit 229 Millionen und 2016 mit 576 Millionen Euro. Der Bund der Steuerzahl­er NRW vermutet, dass Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans (SPD) deswegen ein massives Finanzprob­lem bekommen wird. „Die bislang eingeplant­en Einsparung­en bei den Beamten von 480 Millionen Euro bis 2017, wie sie im Abschlussb­ericht des Effizienzt­eams noch auf dem Papier standen, können wohl kaum noch realisiert werden“, so der Fi- nanzexpert­e des Steuerzahl­erbundes, Eberhard Kanski, zu unserer Zeitung. „Mit Wegbrechen dieses Eckpfeiler­s zur Konsolidie­rung des Landeshaus­halts dürfte der Minister mit seinem Latein beim Sparen wohl endgültig am Ende sein“, sagte Kanski. Um die Schuldenbr­emse ab dem Jahr 2020 einhalten zu können, werde der nordrhein-westfälisc­he Finanzmini­ster vermutlich ausschließ­lich auf Steuermehr­einnahmen setzen.

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