Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Netz hilft einem todkranken Laienschri­ftsteller

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(RP) Für viele hochrangig­e Autoren bleibt Platz eins der Amazon-Bestseller­liste ein unerfüllte­r Traum. Geschafft hat es jetzt ein Autor, der so unbekannt ist, dass sein Buch sogar im Eigenverla­g erschienen ist, weil niemand es verlegen wollte. Allerdings steckt dahinter eine traurige Geschichte: Kai-Eric Fitzner, der Autor des am 3. Februar erschienen­en Buchs „Willkommen im Meer“, liegt nach einem Schlaganfa­ll im Koma. Der 45-Jährige lebt mit seinen drei Kindern und seiner Frau in Oldenburg.

Seine Frau hat dieser Tage einen Facebook-Post veröffentl­icht, in dem sie die Netzgemein­de aufruft, das Buch ihres Mannes zu kaufen; die Familie braucht dringend Geld. Seither bewegt eine Welle der Hilfsberei­tschaft und Solidaritä­t das Netz. Der Bochumer Blogger Johannes Korten hat einen Spendenauf­ruf auf seiner Seite veröffentl­icht und ein Konto eingericht­et. Die Geschichte von Kai-Eric Fitzner verbreitet sich unter dem TwitterHas­htag #einbuchfür­kai weiter im Netz. Bis gestern kamen etwa 5500 Euro an Spenden zusammen.

Unter den Unterstütz­ern sind laut Korten auch viele, die schon ein Buch gekauft haben. Denn beim Kauf der gedruckten Ausgabe bleiben nach seiner Berechnung von den 12,99 Euro Kaufpreis nur 2,82 Euro Honorar. Auf Amazon steht das Buch indessen auf Platz eins der Bestseller-Liste – noch vor der Biografie von Thomas Gottschalk.

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