Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ausflug zu den Tulpen aus Amsterdam
Beim Bummel durch die Gassen Amsterdams begegnen die Besucher im Apollo-Varieté Artisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Die Grachten von Amsterdam, der Blumenmarkt und vor allem der Dom sind das Ziel der Städtereise, zu der Künstler ihr Publikum im Apollo-Varieté einladen. Vom Düsseldorfer Rheinufer aus geht es direkt an die Amstel. Die Metropole dort ist nicht nur berühmt für ihre historischen Hansefassaden und die viel besungenen Tulpen, sondern ebenso für ihr ausschweifendes Nachtleben und die bunte Varieté-Szene. Als multikultureller Lebensmittelpunkt von Menschen aus aller Welt ist sie weltoffen, gesellig und empfängt Gäste mit entspannter Lässigkeit.
Genau diese Atmosphäre Amsterdams greift das neue Programm auf und setzt es mit spritziger Komik, artistischer Leichtigkeit und überraschender Geschicklichkeit in Szene. Es lädt das Publikum zu einem unbekümmerten Bummel durch die Gassen zwischen den Grachten ein – vorbei an Straßenkünstlern, Jongleuren, Clowns und der bunten Blütenpracht des Gartenmarktes. Vor dieser Kulisse treffen die Zuschauer den Niederländer Raymond Hopeman. Er ist hochgewachsen, etwas schlaksig und auf liebenswerte Art ungeschickt. Im Handumdrehen verbreitet er gute Laune. Der vielseitige Alleinunterhal- ter entführt die Gäste mit ein paar Gesten und zauberhaften Verwechslungen in eine Welt mit tragisch-schönen und schrägen Momenten.
Wie an einer Straßenlaterne turnt Jon Young am Chinesischen Mast. In Shirt und Turnschuhen lässt er jeden Kraftakt betont leicht aussehen – ganz so, als wäre er zufällig vorbeigeschlendert und spontan auf die Idee gekommen, die Touristen zu beeindrucken. Sein Spiel mit Horizontaler und Vertikaler nimmt er ebenso wenig ernst wie sich selbst und bringt mit seinem betont naiven Mienenspiel und einer Spur britischem Humor die Zuschauer zum Schmunzeln. Jung und unbekümmert steigt Jordan McKnight in Amsterdam aus dem Reisekoffer. Ein Mädchen, das sich in alle Richtungen verbiegen kann. Ihr Körper scheint keine Grenzen zu kennen. Ausgebildet von den Trainern am Cirque du Soleil, tritt sie in diesem Jahr noch beim Zirkus-Festival in Monaco auf.
Abgefahren ist die Nummer von Justin Case. Er macht sich zwischen Ein- und Zweirad zum Trottel. An ungebremste Rückschläge gewöhnt, sucht er dennoch stets die Balance zwischen Herausforderung und Selbstüberschätzung. Doch mit komödiantischem Talent und akrobatischem Geschick gelingt es ihm, auch auf der kleinsten Rolle zu fahren.
Keine klassische Luftnummer ist die Darbietung des Duos Azelle. Anne-Marie Poirier und Rosalie Beauchamp bewegen sich zwischen Kraft und Zerbrechlichkeit. Mit ihrer einfallsreich-emotionalen Akrobatik im Schwebezustand gewannen sie den RoncalliNachwuchs-Preis.
Leidenschaftlich und sinnlich zelebriert Rustam Tsodikov den Tango und verliert dabei den Boden unter den Füßen. Im Schwebezustand vereint der Herr der Strapaten Geschmeidigkeit und Spannung, Passion und Aggression zur Kunst der Verführung. Pat Fabio und Gordon Leif bleiben lieber auf dem Teppich und lassen Keulen um sich herum und durch die Luft wirbeln. Wie die Partner währenddessen die Kleider tauschen, lässt sich nicht erklären, das muss man sehen. Karten unter 0211 274000