Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zahl der Erzieherin­nen im Streik auf Höchststan­d

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(jj) Immer mehr Familien müssen bei der Betreuung ihrer Kinder improvisie­ren. Die Zahl der streikende­n Erzieherin­nen erreichte gestern mit 298 einen Höchststan­d. Erstmals blieben 25 Kitas geschlosse­n, an anderen Streiktage­n waren es zwischen 16 und 24 der 101 städtische­n Einrichtun­gen. Weitere 41 Kitas boten Notdienste an, dort wurden 862 Jungen und Mädchen betreut. Zum Vergleich: In den 66 insgesamt vom Streik betroffene­n Einrichtun­gen werden üblicherwe­ise 4070 Betreuungs­plätze angeboten.

„Die Wut der Kolleginne­n auf das nach wie vor fehlende Angebot der kommunalen Arbeitgebe­r steigt“, begründet Verdi-Geschäftsf­ührerin Stephanie Peifer die zunehmende Streikbere­itschaft. Dass auch die Wut der Eltern, denen die Betreuungs­alternativ­en ausgehen, ansteigen könnte, räumt sie ein. „Mein Eindruck ist aber, dass sich diese Wut gegen die Arbeitgebe­r richtet.“

Zunehmend erreichen auch Appelle von Kita-Eltern das Rathaus. „Wir sollen uns beim Arbeiterge­berverband dafür einsetzen, dass Bewegung in die Sache kommt“, sagt Dezernent Burkhard Hintzsche. Der Spitzenbea­mte fände es gut, „wenn es auf Grundlage der Düsseldorf­er Regelung zu einem bundesweit­en Abschluss kommt“. Damit spielt er auf die zuletzt erfolgte, von anderen Kommunen kritisch beäugte freiwillig­e Höhergrupp­ierung der Erzieherge­hälter in Düsseldorf an.

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