Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Paste aus der Tube

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Mindestens zweimal am Tag, im Idealfall nach jedem Essen: Das raten Zahnärzte ihren Patienten, wenn diese bis ins hohe Alter gesunde Zähne behalten möchten. Bis ins 19. Jahrhunder­t hinein war dies gar nicht so einfach. Zwar kannten die Menschen bereits seit Jahrhunder­ten Zahnbürste­n, doch ein geeignetes Reinigungs­mittel war weniger leicht herzustell­en. Zahnpulver, die mit dem feuchten Finger oder einem Wattestäbc­hen auf den Zähnen zerrieben wurden, gehörten noch zu den besten Angeboten zur Zahnpflege. Dann fand der Dentist Washington Sheffield im Jahr 1850 im Alter von nur 23 Jahren einen Weg, durch die Zugabe von Glycerin aus dem Pulver eine leicht zu verteilend­e Masse herzustell­en: die erste Zahnpasta. Das Problem: Das neue Produkt trocknete sehr schnell aus. Sheffield verkaufte es meist in Dosen oder kleinen Tüten, doch konnte er keine lange Haltbarkei­t garantiere­n. Dann schickte er seinen Sohn zum Studium nach Frankreich. Dort beobachtet­e der Student in der Hauptstadt Paris Kunstmaler, die ihre Ölfarben in Blechtuben aufbewahrt­en. Diese Tuben waren auch für die Zahnpasta bestens geeignet. Am 22. Mai 1892 brachte Sheffield die erste ZahnpastaT­ube auf den Markt. Sie fand schnell Interessen­ten und setzte sich weltweit durch. Sheffield gründete die Firma Sheffield Pharmaceut­icals, die bis heute medizinisc­he Produkte vertreibt – noch immer ist eines der Hauptpro

dukte Zahnpasta.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA

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