Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wo Neusser in den „Hitparaden“platziert sind
In der Musik wurde die Hitparade geboren. Doch Rankings haben überall Konjunktur – in Gastronomie, Gesundheitswesen und Sport.
NEUSS Heute spricht der Volksmund von Charts, wenn Musikstücke nach ihrem (Verkaufs-)Erfolg gelistet werden. Alles fing am 6. April 1958 an. Damals moderierte Camillo Felgen für Radio Luxemburg erstmals eine deutschsprachige Hitparade, ein Begriff, der erst neun Jahre später Aufnahme in den Duden fand.
Heute haben Hitparaden nicht nur in der Musik Konjunktur. In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen gibt es längst Rankings, wie die Listen auch genannt werden ... und oft spielen Neusser oder Institutionen aus Neuss eine Rolle. Dabei wird wohl kein Neusser so eng mit einer Hitparade identifiziert wie Kai Böcking. Er moderierte zwischen 1988 und 1990 insgesamt 120 Mal die vor allem bei jungen Leuten be- liebte Musiksendung Formel Eins in der ARD. Mit Karl-Heinz Brandt und dessen Band „De Räuber“schaffte ein anderer Neusser mehrmals den Sprung unter die „Top 100“der deutschen Charts, doch zu wirklichen Spitzenplätzen reichte es „nur“in den regionalen Hitparaden wie den „Cologne Charts“.
Der Sport kannte schon Hitparaden, da war der Begriff noch nicht geboren. Denn Tabellen sind nichts anderes als Rankings. Die Nummer Eins in Deutschland waren lange Zeit die Tennisstars des TC BlauWeiss Neuss. Sie holten zehn Mal den Deutschen Meistertitel an die Jahnstraße. Der VfR 06 tat es zwei Nummern kleiner, aber er stieg umjubelt als Niederrhein-Meister in die zweithöchste Fußball-Liga auf.
Üblich sind auch Bewertungen in Hotelerie und Gastronomie. Die Hitparade der Neusser Restaurants führt seit Jahren Erich Tiefenbacher mit seinem „Herzog von Burgund“an. Der Varta-Führer listet ihn mit drei Diamanten auf; zwei dieser Edelsteine schmücken Axel Buß und sein „Stübchen“, während Gerd Lang sich immerhin über einen Varta-Diamanten fürs „Solevino“freuen kann. Für den Schlemmer-Atlas komplettieren das „WeinGut“und das Lokal „Hummelbachaue“das Quintett der Neusser Spitzenlokale.
Im Gesundheitswesen sind Listen mit Top-Adressen inzwischen weit verbreitet. Neben den Tabellen der Krankenkassen wird vor allen dem Ranking des Magazins „Focus-Gesundheit“Aufmerksamkeit geschenkt. Dreimal gelang dem Lukaskrankenhaus der Sprung in die „Top 100“, aktuell belegt es bundesweit Rang 87; in NRW den 14. Platz. Auch Neusser Ärzte wie zum Beispiel Peter Goretzki, Michael Haude, Thomas Otto, Jörg Jerosch oder Emmanuel Ingenhoven und andere platzieren sich ganz weit vorn.
Auch bei den Kreditinstituten schauen die Tester regelmäßig vorbei. Die Sparkasse Neuss und die Volksbank Düsseldorf Neuss sammeln Top-Platzierungen. Soeben setzte das Deutsche Institut für Beratungsqualität im Auftrag der „Welt“die Volksbank bei der Privatkundenberatung unter den Instituten der Region auf Platz Eins.