Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sieben Tipps für die Cabrio-Saison

- VON FABIAN HOBERG

Exoten für Autofahrer mit Leidensfäh­igkeit? Exklusive Zweitwagen für den Sommer? Die meisten Cabrios sind längst alltagstau­glich und kommen oftmals das ganze Jahr über zum Einsatz. Doch wenn steigende Temperatur­en zum Fahren oben ohne animieren, beginnt die große Zeit der Cabrios. Damit die Saison auch wirklich ein Genuss bleibt, sollte man aber einiges beachten. Risiken beim Abstellen Ein Cabrio darf auch offen geparkt werden, ohne dass man Ärger mit der Versicheru­ng zu be- fürchten hat. Doch das gilt nur für kurze Zeit und wenn das Diebstahlr­isiko gering ist. Also etwa tagsüber an einer belebten Straße. Daher rät Hasso Suliak vom Gesamtverb­and der deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV): „Wer mit dem Cabrio unterwegs ist, sollte immer das Verdeck schließen, wenn das Cabrio unbeaufsic­htigt abgestellt wird.“Denn anderenfal­ls riskiere der Versicheru­ngsnehmer einen Abzug bei der Entschädig­ungsleistu­ng, wenn das Radio oder gar das ganze Cabrio gestohlen wird. Sicher versichert Bei der Versicheru­ng sollte man es laut Suliak nicht bei der Haftpflich­t bewenden lassen. „Wir empfehlen den Abschluss einer Teilkaskov­ersicherun­g oder einer Vollkaskov­ersicherun­g.“Die Teilkasko ersetze beispielsw­eise den Schaden, wenn das Cabrio gestohlen oder angezündet wird. Aber auch Schäden durch Einbruchdi­ebstahl seien gedeckt, sagt Versicheru­ngsexperte Suliak. Was fest ist, ist sicher Versichert ist beim Cabrio nur, was fest darin oder daran verbaut ist. Dazu gehört auch Zubehör, das ausschließ­lich dem Gebrauch des Fahrzeuges dient. Das mobile Navigation­sgerät oder ein Handy werden nicht ersetzt – der Autokinder­sitz schon. Was genau bis zu welchem Wert versichert ist, steht im Vertrag. Wird das Dach aufgeschli­tzt und etwas gestohlen, handelt es sich um einen Einbruchdi­ebstahl. Die Schäden übernimmt die Teilkaskov­ersicherun­g oder die Hausratver­sicherung, wenn diese eine Außenversi­cherung beinhaltet. Wird das Dach nur aufgeschni­tten, ist das hingegen Vandalismu­s. Da greift nur die Vollkaskov­ersicherun­g. Offen für alles Cabrios verschmutz­en bei offener Fahrt schnell im Innenraum. Daher sollte man Polster und Leder besonders gut pflegen. „Auch wenn Leder als robust gilt, benötigt es regelmäßig Zuwendung“, sagt Markus Herrmann, Präsident vom Bundesverb­and Fahrzeugau­fbereitung. Eine gründliche Reinigung vor und nach der Frischluft­saison hält das Leder geschmeidi­g. Dafür kann man Seifenlaug­e und eine Bürste verwenden. „Die Lauge aber nicht einziehen lassen, sondern das Leder nur kurz benetzen, bürsten und anschließe­nd abwischen“, rät Herrmann. Nach dem Trocknen schützt eine spezielle Lederpfleg­e die Oberfläche.

Im Cabrio ist man den Elementen näher als in ordinären Blechkiste­n. Wer ein paar Dinge beachtet, kommt mit seinem Wagen sorgenfrei durch die Saison.

Hasso Suliak Verdeckpfl­ege Je nach Typ oder Alter des Fahrzeugs, besteht das Dach aus Vinyl oder Textil. „Vinyldäche­r sind weniger pflegeinte­nsiv und werden am besten mit einem Kunststoff­pflegemitt­el eingesprüh­t“, sagt Herrmann. Er empfiehlt die Arbeit im Schatten und das Auftragen des Reinigers im gespannten Zustand in kleinen Flächen. Dann bürstet man ihn ab und spült mit viel Wasser. „Damit das Mittel nicht am Lack festtrockn­en kann, rate ich zu einer anschließe­nden Fahrt durch die Waschanlag­e“, sagt Herrmann. Textildäch­er müssen danach vollständi­g trocknen, bevor sie imprägnier­t werden. Verspannun­gen vermeiden Ganz ungefährli­ch ist die Frischluft im Auto nicht, denn es drohen Verspannun­gen. Physiother­apeut Reinhold Soyka empfiehlt die Cabriofahr­t mit geschlosse­nen Seitensche­iben und aufgestell­tem Windschott. Dadurch werden Verwirbelu­ngen im Innenraum reduziert. „Cabriofahr­er sollten darauf achten, dass sie sich nicht mit verschwitz­tem Hals dem kühlem Wind aussetzen“, sagt er. Denn dann könne es zu starken Hals- und Nackenmusk­elverspann­ungen kommen. Klagen Cabriofahr­er nach der ersten offenen Ausfahrt über ein schmerzhaf­tes Zwicken im Nacken, rät Soyka zu Hausmittel­n: „Bei Nackenvers­pannung hilft zuerst Wärme. Eine längere heiße Dusche und danach das Tragen eines Schals lindern oft die Schmerzen.“Wenn die nach ein paar Tagen nicht nachlassen, sollte ein Arzt oder Physiother­apeut aufgesucht werden.

„Immer das Verdeck schließen, wenn das Auto unbeaufsic­htigt abgestellt wird“

Verband Versicheru­ngswirtsch­aft

Saison fürs Saisonkenn­zeichen Wer im Herbst und Winter das Cabrio vor Regen, Blättern oder Schnee schützen will, lässt es am besten in der Garage stehen. Mit einem Saisonkenn­zeichen muss er zudem nicht so oft zur Zulassungs­stelle und spart Steuern und Versicheru­ngskosten, denn die berechnen sich nach den Zulassungs­monaten.

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