Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Köln kontert Stuttgart aus – 3:1 zum Auftakt
Die Gäste vom Rhein überstehen eine Druckphase des VfB und schlagen kühl zu, Trainer Peter Stöger ist „überglücklich“.
STUTTGART (sid) Neuer Trainer, neues System, aber die alten Probleme: Der VfB Stuttgart hat auch durch einen Blackout von Torhüter Przemyslaw Tryton gleich zum Auftakt der neuen Saison einen herben Rückschlag erlitten. Trotz großer Überlegenheit, zweier Pfostenschüsse und einer Vielzahl guter Chancen in der zweiten Halbzeit unterlagen die stürmischen Schwaben gegen den 1. FC Köln mit 1:3 (0:0). Damit muss der VfB weiter auf den ersten Bundesliga-Heimsieg gegen die Rheinländer seit dem 8. September 1996 warten. Damals hieß der Stuttgarter Trainer noch Joachim Löw. Die 59 500 Zuschauer in der Stuttgarter Arena sahen einen verheißungsvollen Auftritt des VfB - und zu Beginn einer packenden Schlussphase eine überflüssige Aktion von Tryton: Der polnische Nationaltorhüter foulte Anthony Modeste im Strafraum, der Gefoulte trat selbst an und traf zum 1:0 für die Gäste. Das 2:0 von Joker Simon Zoller stellte den Spielverlauf dann endgültig auf den Kopf. Daniel Didavi konnte ebenfalls per Foulelfmeter nur noch verkürzen, ehe der eingewechselte Yuya Osako in der Nachspielzeit endgültig alles klar machte. „Wir sind natürlich über- glücklich“, sagte Kölns Trainer Peter Stöger. Die Stimmungslage bei VfBCoach Alexander Zorniger sah anders aus. „Es ist bitter, auch wenn ich die Statistik sehe. Wir hätten das Ding daheim holen sollen, können und müssen. Wir haben es nicht geschafft, uns ergebnistechnisch in die richtige Richtung zu bringen“, sagte der 47-Jährige.
Schon nach einer Viertelstunde hätten die Stuttgarter in Führung liegen können. Didavi und Christian Gentner trafen aber nur Aluminium. Zu diesem Zeitpunkt war freilich bereits ein Schuss von Matthias Lehmann am Pfosten des Stuttgar- ter Tores gelandet. So gut wie im furiosen Vorbereitungsspiel gegen Manchester City (4:2 nach 4:0 in der ersten Halbzeit) lief es dann doch nicht. Stuttgart hielt Tempo und Druck hoch, war überlegen, stieß mit dem neuen System jedoch auch an Grenzen, weil Köln tief stand und klug verteidigte. Um dagegen anzukommen, fehlten den Schwaben die spielerischen Mittel, oft waren sie auch ein wenig zu ungenau und übereifrig in ihrem Sturm-undDrang-Spiel. Chancen ergaben sich dennoch, vor allem in der zweiten Halbzeit, als der VfB noch einen Gang höher zu schalten schien. Tor-