Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neusser Kampf bleibt unbelohnt

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NEUSS (-vk) Der inzwischen gar nicht mehr so neue Modus der Tennis-Bundesliga mit vier Einzeln und zwei Doppeln besitzt einen Nachteil: Er lässt Ergebnisse oft deutlicher aussehen als die Spielverlä­ufe tatsächlic­h waren.

Die gestrige 1:5-Niederlage des TC Blau-Weiss Neuss gegen den alten und neuen Deutschen Meister Blau-Weiss Halle bildete da keine Ausnahme. „Wir hätten auch zurücklieg­en können“, gab dessen Teamchef Thorsten Liebich nach den Einzeln zu, aus denen die Gäste mit einer 3:1-Führung gekommen waren. Denn chancenlos war eigentlich keiner der Neusser, auch wenn sie alle auf der Weltrangli­ste weit hinter ihren Kontrahent­en eingestuft sind. Wobei der vor allem für die Süd-(ost)Europäer ungewohnte Teppichbel­ag in der Halle ein Übriges tat. „Auf so etwas habe ich vielleicht drei, vier Mal gespielt“, sagte Filippo Volandri und war deshalb mit seiner Leistung beim 3:6, 3:6 gegen Robin Haase nicht einmal unzufriede­n, „wenn wir überhaupt mal in der Halle spielen, dann auf Hartplatz.“Tatsächlic­h lieferten sich der Italiener und der auch mal bei Neuss unter Vertrag stehende Niederländ­er ein sehenswert­es Duell mit teilweise langen Ballwechse­ln. Davon konnte im „Spitzenspi­el“zwischen Adrian Ungur und Daniel Gimeno-Traver kaum die Rede sein. „Daniel kommt mit solchem Boden gar nicht zurecht“, nahm Liebich den einst ebenfalls in Neuss spielenden Spanier nach dessen 3:6, 4:6-Niederlage in Schutz.

Auch Antonio Veic kennt die Halle kaum. Der stets zuverlässi­ge Kroate packte beim 5:7, 1:6 gegen den fast einen Kopf größeren Jan-Lennard Struff ebenso sein Kämpferher­z aus wie Jeremy Jahn. Der wehrte im zweiten Satz gegen Tim Pütz gleich fünf Matchbälle ab, musste sich am Ende aber doch 1:6, 5:7 geschlagen geben. „Am Anfang bin ich überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, sagte der 25-Jährige – was auf dem schnellen Hallenbela­g tödlich sein kann.

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