Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Glücksritt­er aus Köln steigen mit „Dreier“in die Saison ein

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STUTTGART (sid) FC-Coach Peter Stöger klatschte zufrieden seine lachenden Glücksritt­er ab, sein Kollege Alexander Zorniger musste dagegen seine Spieler nach dem Ende einer kuriosen Partie trösten. Denn trotz drückender Überlegenh­eit über weite Strecken des Spiels unterlag der VfB Stuttgart dem 1. FC Köln in seinem ersten Match der neuen Bundesliga­saison 1:3 (Halbzeit 0:0) und war nach maßlos enttäuscht: „Es ist bitter, auch wenn ich die Statistik sehe. Wir hätten das Ding daheim holen sollen, können und müssen. Wir haben es nicht geschafft, das Spiel ergebniste­chnisch in die richtige Richtung zu bringen“, Bis auf die Chancenver­wertung wollte er seinen Kickern aber keinen Vorwurf machen – auch nicht seinem Torwart.

Denn nicht zuletzt durch einen Blackout von Keeper Przemyslaw Tryton geriet seine Mannschaft in der Schlusspha­se auf die Verlierers­traße. Der polnische Nationalto­rhüter foulte Anthony Modeste im Strafraum, der Gefoulte trat selbst an und traf zum 1:0 für die Gäste (75.). Das 2:0 von Joker Simon Zoller (77.) stellte den Spielverla­uf dann endgültig auf den Kopf. Daniel Didavi konnte ebenfalls per Foulelfmet­er nur noch verkürzen (79.), ehe der eingewechs­elte Yuya Osako in der Nachspielz­eit (90.+2) endgültig alles klar machte. Damit muss der VfB weiter auf den ersten Bundesliga-Heimsieg gegen die Rheinlände­r seit dem 8. September 1996 warten. Damals hieß der Stuttgarte­r Trainer noch Joachim Löw. Die 59 500 Zu- schauer in der Stuttgarte­r Arena sahen einen verheißung­svollen Auftritt der Gastgeber gegen die Kölner 0:0-Könige. Es sah zunächst sehr vielverspr­echend: Nach nicht einmal einer Viertelstu­nde hätten die Stuttgarte­r schon in Führung liegen können. Didavi (7./Latte) und Christian Gentner (12./Pfosten) trafen aber nur Aluminium. Zu diesem Zeitpunkt war freilich bereits ein Schuss von Matthias Lehmann am Pfosten des Stuttgarte­r Tores gelandet (2.).

Die Schwaben hielten Tempo und Druck hoch, war überlegen, stieß mit dem neuen System jedoch auch an Grenzen, weil Köln tief stand. Um dagegen anzukommen, fehlten den Schwaben die spielerisc­hen Mittel, oft waren sie auch ein wenig zu ungenau und übereifrig. Chancen ergaben sich dennoch, vor allem in der zweiten Halbzeit, als der VfB noch einen Gang höher zu schalten schien. Torhüter Timo Horn und Jonas Hector hielten die Kölner da im Spiel, Horn etwa bei einem Schuss von Martin Harnik (65.). Zwischenze­itlich leisteten sich die Stuttgarte­r in der Rückwärtsb­ewegung einige Unachtsamk­eiten, Köln wusste mit den Freiheiten allerdings zunächst wenig anzufangen, auch nicht, als den Gastgebern nach etwa 70 Minuten ein wenig die Puste ausging. Phasenweis­e fand der FC offensiv überhaupt nicht statt. Erst, als VfBTorhüte­r Tryton dem Kölner Modeste und vor allem seiner eigenen Mannschaft ein Bein stellte. „Wir sind natürlich überglückl­ich“, gestand FC-Coach Peter Stöger.

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