Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der (Alp)traum von Gorleben in NRW

- VON ANTJE HÖNING

Klimaschut­z ist ehrenwert und ein Dienst an kommenden Generation­en. Und es gibt gute Gründe, die Klimapolit­ik der Kanzlerin zu kritisiere­n – so hat sie mit dem Atomaussti­eg dem Klimaschut­z einen Tort angetan. Es gibt auch gute Gründe, RWE für das Verschlafe­n der Energiewen­de zu kritisiere­n. Klar ist aber auch, dass Kritik nach rechtsstaa­tlichen Spielregel­n erfolgen muss. Die haben die gewaltbere­iten Aktivisten verletzt, die Bagger blockieren und sich an Bahnschien­en ketten. Mit ihren Aktionen gefährden sie nicht nur sich und andere, sondern diskrediti­eren auch ihr Anliegen. Es gibt gerade in Deutschlan­d viele Wege, Kritik effektiv und legal anzubringe­n. Bei der anstehende­n Leitentsch­eidung haben die Bürger dazu die Chance, auch das Verfassung­sgericht hat jüngst die Rechte von Bürgern gestärkt, die vom Bergbau betroffen sind.

Umso erstaunlic­her ist die Reaktion der NRW-Grünen: Offenbar beseelt von der Sehnsucht nach etwas Gorleben in NRW, aus dem man politische­s Kapital schlagen kann, begrüßt die Parteispit­ze die Proteste. Dabei hätten es die Grünen als Teil der Landesregi­erung doch in der Hand gehabt, im jüngsten Kampf um die Klimaabgab­e mehr durchzuset­zen als einen Deal zulasten der Stromkunde­n.

BERICHT BRAUNKOHLE-GEGNER KETTEN SICH AN, TITELSEITE

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