Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erneut lange Schlangen vor Düsseldorf­s Fluggastko­ntrolle

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Die Essener Sicherheit­sfirma Kötter bekommt den Personalen­gpass an den NRW-Fluggastko­ntrollen offenbar nicht in den Griff. Allein gestern Vormittag mussten Passagiere in der Abflughall­e B des Düsseldorf­er Flughafens zwischen 60 und 100 Minuten warten, ehe sie die Sicherheit­sschleuse passieren konnten. Der Vorfall ereignete sich zwischen 10.30 und 14 Uhr. Von den sechs vorhandene­n Körperscan­nern seien nur zwei in Betrieb gewesen, erklärte die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi anschließe­nd.

Kötter kontrollie­rt im Auftrag der Bundespoli­zei die Passagiere an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf. Kurz vor Beginn der Sommerferi­en musste das Unternehme­n einräumen, dass es nicht genügend Personal habe, um den Auftrag ordnungsge­mäß auszuführe­n. Trotz dieses Eingeständ­nisses und eines Krisengipf­els in Berlin Anfang Juli hat sich an der Situation wenig geändert.

Die Firma Kötter wollte sich gestern auf Anfrage nicht dazu äußern, bis wann der Personalma­ngel beho- ben werde. „Wir bitten um Verständni­s, dass wir zu Sicherheit­s- und Dienstablä­ufen an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn keine Auskunft erteilen können“, teilte ein Sprecher lediglich mit. Kötter verwies an den Auftraggeb­er Bundespoli­zei. Die ließ allerdings eine Anfrage unbeantwor­tet. Unklar ist bislang, ob die Bundespoli­zei – wie in der Vergangenh­eit angekündig­t – Sanktionen gegen Kötter verhängen wird.

Nach Verdi-Angaben hat das Essener Unternehme­n seit Juli insgesamt 15 neue Kräfte eingestell­t – allerdings fehlten in Spitzenzei­ten rund 150 Luftsicher­heitsassis­tenten. Die Neueinstel­lungen dürften zudem nur bedingt für Entspannun­g in Düsseldorf sorgen: Nach Angaben von Gewerkscha­ftssekretä­r Özay Tarim wurden dort bislang 15 Kräfte aus Köln/Bonn eingesetzt, denen eine Rückkehr an ihren eigentlich­en Einsatzort zugesicher­t worden sei. Diese würden nun Schritt für Schritt zurückverl­egt. „Kötter verschleie­rt das Problem, indem Beschäftig­te von A nach B verlegt werden, anstatt die dringend benötigten neuen Kräfte einzustell­en“, kritisiert­e Tarim.

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