Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Katar renoviert für Paris ein EM-Stadion
Rund 75 Millionen Euro für den Umbau des Stadions wurden ausschließlich von Kataris getragen.
PARIS (sid) Dem ehemaligen Frankfurter Bundesliga-Torwart Kevin Trapp (25) ist mit dem französischen Fußball-Meister Paris St. Germain am zweiten Spieltag der Ligue 1 der zweiten Saisonsieg gelungen, womit der Hauptstadtklub Tabellenführer ist. Das Starensemble gewann ohne Ausnahmestürmer Zlatan Ibrahimovic und Neuzugang Angel Di Maria gegen Aufsteiger GFC Ajaccio 2:0. Die Tore erzielten Blaise Matuidi (11.) und Thiago Silva (21.). Trapp blieb wie schon beim 1:0 in Lille ohne Gegentor.
Wichtiger als der glanzlose Pflichtsieg war den Vertretern der katarischen Eigentümer, dass sie der Öffentlichkeit nach fast dreijähriger Umbauzeiten den Prinzenpark im ersten Heimspiel der neuen Saison (fast) im EM-Look präsentieren konnten. Zwar gehört der Prinzenpark der Stadt Paris, aber die Kosten des Liftings, rund 75 Millionen Euro, wurden ausschließlich von Katar getragen.
Durch die Auslagerung von Büros, Lagern und der Fan-Boutique wurden 8000 Quadratmeter gewonnen, wodurch ein neuer RestaurantBereich entstand. Die Umkleidekabine von Paris St. Germain sollte von 150 auf stolze 600 Quadratmeter vergrößert werden, was schon in der Planungsphase auf den Wider- spruch von Ibrahimovic stieß. „Wir brauchen eher einen Raum, in dem wir uns vor und während des Spiels gemeinsam versammeln können“, sagte der schwedische Superstar. Gesagt, umgeplant, getan.
Die wichtigsten Änderungen jedoch waren das Hinzufügen von je zwei Zuschauerreihen hinter den Toren, was die Kapazität um 3300 Plätze auf 52300 erhöht. Bis Ende des Jahres soll noch der Austausch aller Sitzschalen erfolgen. Ausgebuat wurde der VIP-Bereich auf ein Fassungsvermögen von 4500 Personen (Logen oder Zugang zu privaten
Zlatan Ibrahimovic Räumen ohne direkten Blick auf das Spielfeld). Dieser Bereich allein soll in dieser Saison allein 50 Millionen der erwarteten 100 Millionen Euro an Zuschauereinnahmen generieren. Der Bereich für die Bedeutendsten der VIP’s wurde von 146 auf 224 Personen ausgeweitet. Aber die zahlen meistens ja sowieso nichts.
Der Scheich-Klub hat ein Saisonbudget von rund 450 Millionen Euro. Zum Vergleich: der Gegner vom vergangenen Sonntag, Ajaccio, eines von 13 Millionen Euro.
Bis 1998 war der 1897 erbauten Prinzenpark auch das Nationalstadion. Seitdem ist das zur WM-Endrunde gebaute Stade de France im Pariser Vorort St. Denis die Stätte für Länderspiele.
„Wir brauchen eher einen Raum, in dem wir uns versammeln
können“