Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neuer Rettungsversuch für den Further Hof nötig
NORDSTADT Drei Jahre nach der Übernahme des „Further Hofs“durch eine neue Pächterin ist die Zukunft des Traditionslokals an der Further Straße wieder ungewiss. Die Betreiberin der Gaststätte, die Further Hotel GmbH, hat in vor einigen Tagen beim Düsseldorfer Amtsgericht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Düsseldorfer Sanierer und Rechtsanwalt Axel Kleinschmidt ernannt. Dessen Mitarbeiter Simon Beckschäfer soll die Gaststätte wieder auf Kurs bringen. „Wir führen den Betrieb in den kommenden Wochen und Monaten erst einmal fort“, sagte Beckschäfer und fügt hinzu: „Wir müssen jetzt prüfen, wie eine Sanierung möglich ist.“Von dem Insolvenzeröffnungsverfahren sind kaum Mitarbeiter betroffen abgesehen von geringfügig Beschäftigten.
Als Erstes stünden Verhandlungen mit dem Vermieter der Immobilie an. „Das Gebäude ist nicht auf dem neuesten Stand. Es muss saniert werden, um die Gaststätte auf Dauer erfolgreich zu betreiben“, sagte Beckschäfer. Als einen Grund für die wirtschaftliche Schieflage gab sie zudem die Gestaltung der Speisenkarte an. „Die Preise für die Speisen sind zu niedrig“, sagte Beckschäfer.
Die ungarische Pächterin hatte den Betrieb Ende des Jahres 2012 übernommen und mit einem neuen Betriebskonzept zu führen versucht. Sie wolle Akzente setzen mit gutbürgerlichen Klassikern wie Schnitzel, aber auch mit ungarischen Spezialitäten, sagte die Betreiberin damals. Außerdem wollte sie den Hotelbetrieb mit zwölf Zimmern weiter fortführen. Damals hauchte sie der Gaststätte nach fast einjährigem Leerstand neues Leben ein.
Der Further Hof war als Szenekneipe über Jahrzehnte mit seinem Konzept mit Live-Musik, Kabarett und politischen Veranstaltungen weit über die Neusser Stadtgrenzen hinaus bekannt. Der Betreiber meldete im Jahr 2005 Insolvenz an, daraufhin suchte die Inhaberin der Immobilie eine neue Betreiberin und fand sie auch. Die aber verließ den Further Hof auch zügig wieder. Zwischenzeitlich versuchte ein weiterer Betreiber, das Lokal unter dem Namen „Klexxs“zu etablieren – vergeblich.