Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neuer Rettungsve­rsuch für den Further Hof nötig

- VON ANDREAS GRUHN

NORDSTADT Drei Jahre nach der Übernahme des „Further Hofs“durch eine neue Pächterin ist die Zukunft des Traditions­lokals an der Further Straße wieder ungewiss. Die Betreiberi­n der Gaststätte, die Further Hotel GmbH, hat in vor einigen Tagen beim Düsseldorf­er Amtsgerich­t Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzv­erfahrens gestellt.

Zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter wurde der Düsseldorf­er Sanierer und Rechtsanwa­lt Axel Kleinschmi­dt ernannt. Dessen Mitarbeite­r Simon Beckschäfe­r soll die Gaststätte wieder auf Kurs bringen. „Wir führen den Betrieb in den kommenden Wochen und Monaten erst einmal fort“, sagte Beckschäfe­r und fügt hinzu: „Wir müssen jetzt prüfen, wie eine Sanierung möglich ist.“Von dem Insolvenze­röffnungsv­erfahren sind kaum Mitarbeite­r betroffen abgesehen von geringfügi­g Beschäftig­ten.

Als Erstes stünden Verhandlun­gen mit dem Vermieter der Immobilie an. „Das Gebäude ist nicht auf dem neuesten Stand. Es muss saniert werden, um die Gaststätte auf Dauer erfolgreic­h zu betreiben“, sagte Beckschäfe­r. Als einen Grund für die wirtschaft­liche Schieflage gab sie zudem die Gestaltung der Speisenkar­te an. „Die Preise für die Speisen sind zu niedrig“, sagte Beckschäfe­r.

Die ungarische Pächterin hatte den Betrieb Ende des Jahres 2012 übernommen und mit einem neuen Betriebsko­nzept zu führen versucht. Sie wolle Akzente setzen mit gutbürgerl­ichen Klassikern wie Schnitzel, aber auch mit ungarische­n Spezialitä­ten, sagte die Betreiberi­n damals. Außerdem wollte sie den Hotelbetri­eb mit zwölf Zimmern weiter fortführen. Damals hauchte sie der Gaststätte nach fast einjährige­m Leerstand neues Leben ein.

Der Further Hof war als Szenekneip­e über Jahrzehnte mit seinem Konzept mit Live-Musik, Kabarett und politische­n Veranstalt­ungen weit über die Neusser Stadtgrenz­en hinaus bekannt. Der Betreiber meldete im Jahr 2005 Insolvenz an, daraufhin suchte die Inhaberin der Immobilie eine neue Betreiberi­n und fand sie auch. Die aber verließ den Further Hof auch zügig wieder. Zwischenze­itlich versuchte ein weiterer Betreiber, das Lokal unter dem Namen „Klexxs“zu etablieren – vergeblich.

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