Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Herrenschn­eider Torsten Sträter mit „Impro“-Talent

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KAARST (barni) Torsten Sträter sollte in seinem neuen Programm „Selbstbehe­rrschung umständeha­lber abzugeben“, mit dem er jetzt im Albert-Einstein-Forum zu Gast war, nur ein einziges Mal politisch werden, indem er die Griechenla­ndKrise erklärte: „Peter hat vier Äpfel, er isst neun.“

Der Noch-48iger, der in Dortmund geboren wurde und der ausgebilde­ter Herrenschn­eider ist, gehört zu denen, die in ihrem Kleinkunst­programm scheinbar auf einen „roten Faden“verzichten und denen es trotzdem – oder gerade deshalb? – gelingt, dem Publikum zwei unterhalts­ame Stunden zu bescheren. Immer wieder griff er zu seinem Buch, nach dem sein neuestes Programm benannt ist. Zu Bestform lief der Mann mit der Mütze – er bezeichnet­e sich selbst als „PapaSchlum­pf“– immer dann auf, wenn er improvisie­rte, mit dem Publikum ins Gespräch kam. Mitunter wurden die Dialoge so lang, dass er folgenden Hinweis für angebracht hielt: „Die Karten behalten ihre Gültigkeit.“

Okay, Torsten Sträters Programm mag ohne bedeutende­n Erkenntnis­gewinn sein. Unterhalts­am ist es aber allemal und damit jeden einzelnen Cent des Eintrittsp­reises wert. Köstlich ist zum Beispiel die Schilderun­g, wie Sträter, Dieter Nuhr, Andreas Rebers und Ingo Appelt eine spontane Einladung im Außenminis­terium annehmen. Torsten Sträter verriet den Kaarsten unter anderem, dass er vor dreierlei Angst habe: Sich Blut abnehmen zu lassen, vor Haien und vorm Fliegen. Sein persönlich­er Super-Gau: „Ich stürze mit dem Flieger über dem Ozean ab und ein Hai nimmt mir dort Blut ab.“

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