Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elf Verletzte bei Schiffs-Kollision auf dem Rhein

Auf Höhe der Flughafenb­rücke rammte ein Motorschif­f mit dem Bug ein Passagiers­chiff. Gutachter klärt Unfallursa­che.

- VON HENNING RASCHE

Gestern Morgen sind zwei Schiffe auf dem Rhein in Düsseldorf miteinande­r kollidiert. Auf Höhe der Flughafenb­rücke fuhr ein Gütermotor­schiff gegen 10.20 Uhr in ein Passagiers­chiff der Reederei A-Rosa. Dabei sind elf Fahrgäste verletzt worden, drei von ihnen mussten im Krankenhau­s behandelt werden. Inzwischen sind alle 180 Fahrgäste und die rund 50-köpfige Crew wieder an Bord des Schiffes, das von Amsterdam nach Basel unterwegs war.

Die genaue Unfallursa­che steht noch nicht fest. Ein Sprecher der zuständige­n Polizei Duisburg sagte, dass nach erster Auskunft des Schiffführ­ers das Bugstahlru­der am Frachtschi­ff ausgefalle­n sei. Damit wird die Fahrtricht­ung entschei- dend bestimmt. Weil die Spurenlage auf dem Wasser anders als im Straßenver­kehr schlecht ist, untersucht ein Gutachter, wie genau es zu dem Unfall kam. Dieses Gutachten hat für den Fall eines Rechtsstre­its eine hohe Bedeutung und wird deshalb sehr genau angefertig­t.

Das Passagiers­chiff wurde von Feuerwehr und Wasserschu­tzpolizei bis zum Anleger am Restaurant Schnellenb­urg am Messegelän­de gebracht, wo Krankenwag­en und Notärzte die Versorgung übernahmen. Am Schiff ist der Bug eingedrück­t, zwischenze­itlich drang Wasser ein. Passagiere berichtete­n, dass der Aufprall sehr stark gewesen sein muss. Sämtliche Fahrgäste kommen aus Spanien. Es handelte sich bei der Fahrt um einen Charter des spanischen A-Rosa-Partners Panavision Tours. Lola Gonzalez aus Ali- cante, die an Bord war, berichtete von einem großen Schreck, den der Unfall verursacht habe. Ihr ginge es gut, auch wenn der Alarm sie sehr beunruhigt habe.

Der Schaden am Frachter, der Mais geladen hatte, war noch größer. Die dortige Besatzung ist hingegen nicht verletzt worden. Nach Auskunft der Feuerwehr wurde das Schiff in den Neusser Hafen abgeschlep­pt. Es war zwischenze­itlich manövrieru­nfähig. Durch den Schaden am Bug des Güterschif­fes ist ölhaltiges Wasser ausgetrete­n. Die Behörden stuften die Menge für so gering ein, dass keine Gefahr für die Umwelt bestanden habe.

Wie es für die Fahrgäste der Flusskreuz­fahrt weitergeht, war am Abend auch unklar. Eine Sprecherin der Reederei sagte, man warte die Untersuchu­ng des Gutachters ab.

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FOTO: DAVID YOUNG Das Ausmaß der Zerstörung am Bug des Passagiers­chiffes mit 230 Menschen an Bord lässt die Wucht des Aufpralls erahnen.

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