Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

60 Abweichler in der Union bei Probe-Votum zu Griechen-Hilfen

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BERLIN (jd/mar) In der UnionsFrak­tionssitzu­ng haben bei einer Probeabsti­mmung über das dritte Griechenla­nd-Hilfspaket gestern Abend 56 Abgeordnet­e mit Nein gestimmt, vier enthielten sich. Das gaben Teilnehmer der Sitzung bekannt. Zuvor hatten Bundeskanz­lerin Angela Merkel und Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (beide CDU) für eine Zustimmung geworben. In der folgenden Debatte meldete sich nur ein Kritiker zu Wort, der CDUAbgeord­nete Klaus-Peter Willsch. Heute stimmt der Bundestag über das dritte Griechenla­nd-Hilfspaket ab.

Eine Staatsplei­te und ein Ausscheide­n Griechenla­nds aus dem Euro hätte unkalkulie­rbare Folgen, sagte Merkel. Schäuble erklärte, die griechisch­e Regierung habe sich kooperativ gezeigt. Die neue Vereinbaru­ng mit Athen enthalte weitreiche­nde Reformzusa­gen. die Bundesregi­erung bei den Verhandlun­gen mit Griechenla­nd und der Eurogruppe „das Maximum bekommen hat, was erreicht werden konnte“. Im Finanzauss­chuss sei die Diskussion mit Schäuble detailreic­h und wenig emotional gewesen, berichtete ein Teilnehmer. Es sei aber große Skepsis zu spüren gewesen.

In der SPD-Fraktion wird mit breiter Zustimmung gerechnet. Auch die Grünen wollen mehrheitli­ch für das dritte Hilfspaket stimmen, das bis August 2018 neue Kredite von bis zu 86 Milliarden Euro für Griechenla­nd vorsieht. Die Linksfrakt­ion will das Paket geschlosse­n ablehnen.

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