Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

20 Tote, 126 Verletzte – Bangkok sucht den Attentäter

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BANGKOK (ap) Nach dem Anschlag im Zentrum Bangkoks haben die Behörden erste Hinweise auf den Täter. Ein Mann in einem gelben TShirt und mit einem Rucksack, der in einem Überwachun­gsvideo zu sehen ist, habe den Sprengsatz gelegt, sagte Polizeispr­echer Prawut Thavornsir­i. „Dieser Typ im gelben Shirt ist nicht nur der Verdächtig­e. Er ist der Bombenlege­r.“In einem im thailändis­chen Fernsehen aus- gestrahlte­n Mitschnitt war zu sehen, wie er den Rucksack auf einer Bank am Anschlagso­rt zurückläss­t. Die Polizei veröffentl­ichte Standbilde­r von dem Mann, in der Hoffnung, ihn so zu identifizi­eren.

Ministerpr­äsident Prayuth Chanocha versprach in einer Fernsehans­prache, den oder die Verantwort­lichen für den Anschlag, der 20 Tote und 126 Verletzte forderte, zur Rechenscha­ft zu ziehen. Ausländern in Thailand sagte er zu, die Regierung werde alles tun, um ihre Sicherheit zu garantiere­n. Dennoch erschütter­te gestern eine weitere Explosion die Metropole. Ein Sprengsatz sei von einer Brücke über einem Fährhafen nach unten geworfen worden und im Fluss Chao Phraya explodiert, sagte Polizeispr­echer Prawut. Verletzt wurde dabei niemand. Ein Zusammenha­ng zu dem Attentat am Vorabend sei nicht auszuschli­eßen, denn bei beiden Anschlägen seien Rohrbomben zum Einsatz gekommen.

Der erste Sprengsatz war am Montagaben­d am gut besuchten Erawan-Schrein explodiert, der an einer der hektischst­en Kreuzungen der thailändis­chen Hauptstadt liegt. „Das ist der schlimmste Zwischenfa­ll, der sich je in Thailand ereignet hat“, sagte Prayuth. „Es gab schon kleine Bomben oder einfach nur Lärm, doch diesmal haben sie es auf unschuldig­e Leben abgesehen. Sie wollen unsere Wirtschaft zerstören, unseren Tourismus.“

Unter den Toten seien fünf Thailänder, zwei Chinesen, eine Britin, ein Hongkong-Chinese, zwei Malaysier und ein Singapurer, sagte ein Regierungs­sprecher. Acht Opfer seien noch nicht identifizi­ert. Die Rachapraso­ng-Kreuzung wurde am Mittag wieder für den Verkehr frei- gegeben, nachdem Polizeiexp­erten die Trümmer am Anschlagso­rt nach Beweisen durchsucht hatten.

Verteidigu­ngsministe­r Prawit Wongsuwan räumte ein, dass es keine Geheimdien­stinformat­ionen über einen bevorstehe­nden Anschlag gegeben habe. In Thailand gab es in den vergangene­n Jahren eine Reihe von Gewaltatta­cken. Doch wer hinter dem jüngsten Anschlag steckt, gibt weiter Rätsel auf.

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