Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Leserforum: Die Leichtathletik hat es nicht leicht
DÜSSELDORF (RP) Vor den am Samstag beginnenden Weltmeisterschaften in Peking steckt die Leichtathletik in einer tiefen Krise. Einige Lesermeinungen zu unserem Essay „Ach, Leichtathletik“in der Montagausgabe. Helmut Goedhart, Willich: Ich habe 2009 eine Woche vor Beginn der WM in Berlin, bei der ich auch Dauergast war, in Herzogenaurach auf dem Schulsportgelände Usain Bolt beim Training zugeschaut, mir anschließend ein Autogramm geholt und ihm gesagt: Usain, in Berlin you will run 9,55 Sek. Tatsächlich ist er dann 9,58 Sek. gelaufen. Auch ich frage mich seit Jahren: Ist er sauber oder nicht sauber? Heinz Groß, Meerbusch: Es ist sehr traurig, dass die Leichtathletik heute von Dopingfällen beherrscht wird und dadurch dieser tolle Sport in Misskredit gebracht wird. Trotzdem bin ich gespannt auf einige interessante Wettbewerbe bei den Weltmeisterschaften. Peter Busse, Ratingen: Wann waren Sie denn zuletzt im Rather Waldstadion oder gar jenseits der Düsseldorfer Stadtgrenzen im Ratinger Stadion, um Leichtathletik zu erleben? Ich empfehle Ihnen die 800-mVorläufe der Frauen in Peking. Und wie wär’s mit den U16-Meisterschaften letzte Woche in Köln gewe- sen? Die Leichtathletik hat es schon nicht leicht. Bertram Schwiertz, Voerde: Es ist zum Heulen mit der Leichtathletik. Gut, dass Sie auch Fußball und Wintersport erwähnen. Es macht keine Freude mehr. Die Dummen sind die sauberen Sportler. Das Geld versaut alles. Ich fahre auch nicht mehr zum Letzigrund, fahre nur noch mal nächstes Jahr nach Ulm. Dort wurde ich als Siebzehnjähriger Deutscher Jugend-Vizemeister im Dreisprung. Und wir haben nichts genommen außer Schweinebraten, Salat und Bier. Michael Keil, Grevenbroich: Meine Liebe zur Leichtathletik ist jedenfalls (noch) nicht erkaltet, und deshalb ist meine Vorfreude auf die kommende Woche in Peking gerade nicht null, sondern überaus hoch – wohlwissend, dass ich erneut auf Dopingsünder treffen werde.