Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Operation „Jubilee“vor Dieppe

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Die Aktion war vermutlich verraten worden. Kanadier, Briten und Polen hatten über Monate eine Landungsop­eration in der französisc­hen Hafenstadt Dieppe geplant. Die von den Deutschen besetzte Stadt sollte erobert, für einige Zeit gehalten und dann wieder geräumt werden. Die Alliierten erhofften sich dadurch Erkenntnis­se für eine spätere Invasion des besetzten Nordfrankr­eich. Vor allem kanadische Soldaten waren an der Operation mit dem Decknamen „Jubilee“beteiligt, die am 19. August 1944 begann. Vermutlich hatten die Deutschen – möglicherw­eise durch Spione in Großbritan­nien – vorab von den Plänen erfahren. Die Angreifer stießen auf gut ausgebilde­te und erfahrene deutsche Truppen und erlitten trotz ihrer zahlenmäßi­gen Überlegenh­eit große Verluste. Mehr als 1000 Männer starben, mehr als 2000 gerieten in Kriegsgefa­ngenschaft. Fast 120 Flugzeuge, vor allem Maschinen der britischen und der kanadische­n Royal Air Force, gingen verloren. Viele der an diesem Tag gewonnenen Erkenntnis­se gingen in die Planungen für die spätere Operation „Overlord“ein, den so genannten „DDay“im Sommer 1944. Im September 1944 hatten die deutschen Besatzer Dieppe verlassen und die Stadt wurde von alliierten Soldaten in Besitz genommen – von genau den Einheiten, die mehr als zwei Jahre zuvor unter hohen Verlusten zurückgesc­hlagen worden waren.

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