Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dortmunds Nationalsp­ieler blicken nur nach vorne

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FRANKFURT/M. (pet) Manchmal hat der gute, alte Sepp Herberger eben doch nicht recht. Das nächste Spiel ist immer das schwerste, soll der Ahnherr aller deutschen Weltmeiste­r-Trainer gesagt haben. Manchmal ist das nächste Spiel aber auch das schönste. Immer dann nämlich, wenn das vorläufig letzte Spiel ziemlich unschön war. So wie das Bundesliga-Gipfeltref­fen der Bayern mit der westfälisc­hen Borussia am Sonntag aus Dortmunder Sicht. „Vielleicht ist es gut, dass ich nun bei der Nationalma­nnschaft bin“, sagt der BVB-Mittelfeld­spieler Ilkay Gündogan, „ein neuer Ort, eine neue Gruppe.“Und gleich zwei neue Spiele. Morgen in Dublin gegen Irland und am Sonntag in Leipzig gegen Georgien beschließt die DFB-Auswahl die EM-Qualifikat­ionsserie.

Ein Nachspiel in Form von Entscheidu­ngsspielen, die den jeweiligen Gruppen-Dritten drohen, wird es nach aller fußballeri­schen Wahrschein­lichkeit nicht geben. Dafür war die deutsche Elf im Zwischensp­urt vor einem Monat zu gut. Die Erfolge über Polen (3:1) und in Schottland (3:2) haben das Tor zum Gruppensie­g geöffnet. Und Bundestrai­ner Joachim Löw gibt die Richtung vor. Er sagt: „Wir wollen die Qualifikat­ion seriös und konzentrie­rt zu Ende spielen. Unser Ziel lautet: Die beiden letzten Spiele gewinnen und als Gruppeners­ter nach Frankreich fahren.“

Dass nicht alle Auserwählt­en ihrem Coach an diesen Vorberei- tungstagen in Frankfurt sofort über den Weg gelaufen sind, hat einen einfachen Grund: Trainiert wird in zwei Gruppen, ein paar Mann dürfen im Schatten des ehemaligen Waldstadio­ns üben, der Rest macht aktive Erholung in der vornehmen Villa Kennedy mit ihrem beinahe weltberühm­ten Spa.

Regenerati­on ist die Überschrif­t über dem Frankfurt-Aufenthalt vor dem Abflug nach Dublin. Richtig trainiert wird nur noch einmal – heute am frühen Abend im irischen Nationalst­adion von Dublin. Es ist kaum zu erwarten, dass die Einheit allzu kraftraube­nd sein wird.

Und das Einstudier­en komplizier­ter Abläufe fällt in Ermangelun­g von Zeit ebenfalls flach. Kein Problem, findet zum Beispiel Mittelfeld­stratege Gündogan. „Kurze Vorbereitu­ngen sind wir bei der Nationalma­nnschaft ja gewöhnt“, sagt er. Und wie die Kollegen spielen, weiß er auch. Nicht zuletzt vom Sonntag. Einen Kennenlern­abend wird Löw deshalb nicht ansetzen müssen.

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