Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Regionalsynode gegen den weiteren Braunkohle-Abbau
RHEIN-KREIS (spich) Mit der neuesten Entwicklung der Energiepolitik des Landes NRW in Sachen Braunkohlenabbau und Umsiedlung befasste sich jetzt eine Regionalsynode der evangelischen Kirchenkreise Aachen, Jülich, Gladbach-Neuss, Köln-Nord und Krefeld-Viersen in Erkelenz. Sie endete mit einem dreiseitigen Beschluss, der sich deutlich gegen den weiteren Einsatz der Braunkohle positionierte.
Jens Sannig, Superintendent des Kirchenkreises Jülich, begrüßte neben den gut zwei Dutzend Synodalen im Erkelenzer Gemeindezentrum den SPD-Bundestagsabgeordneten Norbert Spinrath, den Grünen-Landtagsabgeordneten Reiner Priggen sowie dessen Erkelenzer CDU-Kollegen Gerd Hachen. Sannig leitete die Veranstaltung theologisch mit dem Postulat ein, dass die Ausbeutung und Vernichtung von Ressourcen „kein Umgang mit Gottes Schätzen“sei. Mensch und Natur seien durch die Ausbeutung erschöpft.
Der Grünen-Politiker Reiner Priggen legte dar, dass bei RWE Power als Bergbaubetrieb der Braunkohle aktuell nur noch 10.100 Menschen beschäftigt seien. Die Belegschaft der RWE Power habe darüber hinaus einen hohen Altersdurchschnitt, so dass beim anvisierten Ausstieg aus der Förderung zahlreiche Mitarbeiter in die Pension gingen. Priggen erklärte: „Den Rest schaffen wir auch verträglich. Wie beim Steinkohlenbergbau wird niemand ins ‚Bergfreie‘ fallen.“