Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einbrecher­innen geben sich als Zwölfjähri­ge aus

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(sg) Damit hatten zwei jugendlich­e Einbrecher­innen wohl nicht gerechnet: Die Polizei ließ von Rechtsmedi­zinern ihre Altersanga­ben prüfen und stellte sehr schnell fest, dass die Mädchen keineswegs harmlose Kinder, sondern zwei 15 und 16 Jahre alte Straftäter­innen sind, die gestern noch zum Haftrichte­r mussten.

Sie waren einem Hausbewohn­er an der Lindenstra­ße am Montagvorm­ittag aufgefalle­n, als sie sich an der Wohnungstü­r eines älteren Ehepaars zu schaffen machen. Der Mann hatte Geräusche gehört und dann im Treppenhau­s gesehen, wie die beiden jungen Frauen offenbar dabei waren, die Tür aufzubrech­en. Der Nachbar alarmierte sofort die Polizei, und als die Täterinnen daraufhin die Flucht ergriffen, nahm der 50-Jährige die Verfolgung auf.

Per Handy informiert­e er die Polizei-Leitstelle immer wieder über den jeweiligen Standort, blieb dabei unauffälli­g den Verdächtig­en auf den Fersen, bis die schließlic­h noch auf der Lindenstra­ße festgenomm­en werden konnten.

Die Verdächtig­en erzählten der Polizei, sie seien beide zwölf Jahre alt, kämen aus dem Ausland. Dass sie typisches Einbruchsw­erkzeug bei sich hatten, sprach allerdings gegen den „Kinderstre­ich“und auch dem Augenschei­n nach glaubten die Beamten nicht an das angebliche Geburtsjah­r. Gestern attestiert­en dann Rechtsmedi­ziner den beiden angebliche­n Kindern, dass sie 15 und 16 Jahre alte Teenager sind.

Die Mogelei beim Alter zeugt von einer gewissen Routine im Umgang mit dem deutschen Rechtssyst­em. Auch deshalb hat die zuständige Staatsanwä­ltin gestern angeordnet, die Mädchen dem Haftrichte­r vorzuführe­n.

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