Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Einsame Fahrt durch freigegebene Tunnelröhre
(arc) Wer aktuell aus dem Norden – zum Beispiel über Fischer- und Kaiserstraße – kommend zur Königsallee möchte, für den gibt es eigentlich nur einen Weg, den er mit dem Auto wählen sollte: den bereits freigegebenen Arm des Nord-WestTunnels am Kö-Bogen. Aber: Nur die wenigsten trauen sich.
Immer wieder sieht man, wie vor der Tunneleinfahrt an der Hofgartenstraße Autofahrer ins Stocken geraten oder teilweise komplett abbremsen und sich offenbar fragen: Darf ich oder darf ich nicht? Die Variotafel mit der unübersehbaren Warnung vor Baustellen, garniert mit dicken, rot leuchtenden X-Symbolen für die gesperrten Spuren, wirken offenbar so abschreckend, dass der blaue Pfeil, der auf die einzige freigegebene Fahrspur Richtung Altstadt und das Kö-Bogen- Parkhaus hinweist, übersehen wird. Stattdessen fährt eine Mehrzahl lieber über die Ersatzstraße entlang der U-Bahn-Baustelle, auf der sich der Verkehr fast immer staut.
Wer sich doch traut, hat nicht nur freie Bahn bis zur Tunnelausfahrt an der Heinrich-Heine-Allee, sondern genießt auch eine Fahrt, die der in einer Geisterbahn ähnelt. Alles ist etwas düster, der Weg verschwenkt, und plötzlich tauchen links im Bereich des Nord-Süd-Tunnels, in dem noch gearbeitet wird, im Halbdunkel ein paar Bauarbeiter auf.
Ende des Jahres sollen die wichtigsten Arbeiten abgeschlossen sein und sämtliche Verkehrsbeziehungen im Tunnel zumindest einspurig freigegeben werden. VideoEine Aufnahme zu der Fahrt gibt es auf rp-online.de/tunnelfahrt