Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Feierabend­markt für die Grevenbroi­cher City geplant

Der zusätzlich­e Markt könnte schon im Frühjahr 2016 erstmals öffnen.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

GREVENBROI­CH Der Grevenbroi­cher Wochenmark­t soll ausgeweite­t werden und in Zukunft auch abends in die Innenstadt locken. Das schlägt die Ratsfrakti­on der „Aktiven Bürger Grevenbroi­ch“(ABG) vor. Als Vorbild dient der Schlemmerm­arkt auf dem Kölner Rudolfplat­z, der donnerstag­s von 16 bis 21 Uhr öffnet und äußerst erfolgreic­h ist. Insbesonde­re Berufstäti­ge nutzen dort die Gelegenhei­t zum Einkauf nach Feierabend. ABG-Fraktionsc­hef Rolf Göckmann ist überzeugt, dass ein solches Angebot auch in Grevenbroi­ch funktionie­ren kann. „Ein solcher Abendmarkt hat viel Charme, das weiß ich aus eigener Erfahrung“, sagt Göckmann. „Zudem kann er zur Belebung der Innenstadt beitragen. Wer den Abendmarkt zum Einkauf besucht, den zieht es vielleicht auch in eines der Geschäfte oder Lokale in der City.“

Beim Stadtmarke­ting kommt der Vorstoß der ABG gut an. Stadtmarke­ting-Chef Robert Jordan möchte in naher Zukunft Gespräche mit den Markthändl­ern führen, ob sie sich an einem Abendangeb­ot beteiligen würden. „In anderen Städten kommt es gut an. Da sollten wir zumindest einen Versuch starten – und ich bin guter Dinge, dass es Bedarf für einen Abendmarkt gibt“, meint Jordan. Sowohl ABG als auch Jordan weisen darauf hin, dass ein solcher Abendmarkt die bestehende­n Angebote ergänzen soll. Die klassische­n Wochenmärk­te sollen dadurch nicht abgelöst werden. Allerdings wird es wohl ein etwas anderes Angebot geben. „Auch ein Schlemmer-Markt ist denkbar – zum Beispiel mit Wein- oder Käsespezia­litäten“, meint Göckmann. „Dadurch könnte die gesamte Innenstadt an Attraktivi­tät gewinnen. Es muss unser Ziel sein, sie auch nach 17, 18 Uhr zu beleben.“

Auch die Marktbesch­icker könnten laut Göckmann profitiere­n. „Während viele vormittags über ausbleiben­de Kundschaft klagen, können sich ihre Kollegen bei den Abendmärkt­en meist nicht be- schweren.“Der Trend macht längst die Runde. Auch die Nachbarsta­dt Dormagen plant einen Feierabend­markt, Gelsenkirc­hen, Wipperfürt­h und Solingen folgen dem Kölner Beispiel ebenfalls. Ideal sei es laut Göckmann, das Zusatzange­bot zwischen 16 und 20 Uhr einzuführe­n. „Vielleicht zunächst nicht unbe- dingt wöchentlic­h, aber mindestens einmal, vielleicht auch zweimal im Monat.“Robert Jordan würde den Versuch gerne im Frühjahr starten. „Voraussetz­ung ist natürlich, dass die Händler mitziehen.“

Möglicherw­eise wird das Angebot auf dem Wochenmark­t dann bereits größer sein als bislang. Der Stadtrat soll noch in diesem Jahr über eine Anpassung der Marktsatzu­ng entscheide­n. Dann könnte eine Regelung fallen, die in Grevenbroi­ch lange Zeit als unantastba­r galt: die Ausschreib­ung als sogenannte­r grüner Markt. Sie beschränkt das Angebot auf frische Waren wie Lebensmitt­el, auch Blumen und Pflanzen sind zugelassen. Kleine Gemischtwa­renangebot­e, wie sie in anderen Städten gang und gäbe sind, bleiben bislang außen vor. Doch das soll sich ändern. Möglicherw­eise dürfen auf dem Wochenmark­t in Zukunft auch Töpfe, Pfannen oder Kurzwaren wie Nähgarn, Knöpfe oder Schuhbände­r verkauft werden – ohne zusätzlich­e Konkurrenz für den Einzelhand­el zu schaffen.

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